Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Stärke
Stärke(Amylum), von Pflanzen bei der Photosynthese über Glucose gebildetes Polysaccharid (C6H10O5)n, das aus zwei Komponenten besteht: Amylose (Mais: 23 %, Kartoffel: 18 %) und Amylopektin (Mais: 77 %, Kartoffel: 82 %). Sie können durch Säuren und Enzyme (z. B. Amylase) oder Wärme abgebaut werden. Die Zwischenprodukte sind wasserlösl. Dextrine. Die Ablagerung von S. in der Pflanze erfolgt in den Reserveorganen (Knollen, Samen) in Form von S.-Körnern mit einem Durchmesser zw. 5 und 500 μm und einer für die jeweilige Pflanzenart typ. Gestalt. Bei Mensch und Tier wird die in der Nahrung aufgenommene S. durch Enzyme des Speichels und des Safts der Bauchspeicheldrüse bis zu einfachen Kohlenhydraten, z. B. Glucose, gespalten. Aus diesen wird in der Leber Glykogen aufgebaut (tier. S.) und als Vorratsstoff abgelagert. - Als verdaul. Kohlenhydrat und als Konsistenzbildner findet S. breite Anwendung in der Nahrungsmittelind.; daneben hat sie große Bedeutung in versch. techn. Bereichen (z. B. bei der Papierherstellung, Textilausrüstung, in Gießereien, bei der Herstellung von Klebstoffen). Da unbehandelte (native) S. die gestellten Anforderungen häufig nicht erfüllen kann, verwendet man modifizierte S., bei der die S.-Moleküle durch therm. oder chem. Prozesse so verändert werden, dass die für den jeweiligen Zweck erforderl. Eigenschaften erreicht werden. - Als nachwachsender Rohstoff hat S. in den letzten Jahren neue Anwendungsgebiete gefunden, z. B. als Füllstoff für partiell abbaubare Kunststoffe, Bindemittel für Dämmstoffe und Granulate (z. B. Düngemittel), Substrat für Fermentationsprozesse sowie als Rohstoff u. a. zur Herstellung von »kalorienarmen« Lebensmitteln und Wirkstoffen für Wasch- und Reinigungsmittel.
▣ Literatur:
Galliard, T.: Starch. Properties and potential. Chichester 1987.
Stärke(Amylum), von Pflanzen bei der Photosynthese über Glucose gebildetes Polysaccharid (C6H10O5)n, das aus zwei Komponenten besteht: Amylose (Mais: 23 %, Kartoffel: 18 %) und Amylopektin (Mais: 77 %, Kartoffel: 82 %). Sie können durch Säuren und Enzyme (z. B. Amylase) oder Wärme abgebaut werden. Die Zwischenprodukte sind wasserlösl. Dextrine. Die Ablagerung von S. in der Pflanze erfolgt in den Reserveorganen (Knollen, Samen) in Form von S.-Körnern mit einem Durchmesser zw. 5 und 500 μm und einer für die jeweilige Pflanzenart typ. Gestalt. Bei Mensch und Tier wird die in der Nahrung aufgenommene S. durch Enzyme des Speichels und des Safts der Bauchspeicheldrüse bis zu einfachen Kohlenhydraten, z. B. Glucose, gespalten. Aus diesen wird in der Leber Glykogen aufgebaut (tier. S.) und als Vorratsstoff abgelagert. - Als verdaul. Kohlenhydrat und als Konsistenzbildner findet S. breite Anwendung in der Nahrungsmittelind.; daneben hat sie große Bedeutung in versch. techn. Bereichen (z. B. bei der Papierherstellung, Textilausrüstung, in Gießereien, bei der Herstellung von Klebstoffen). Da unbehandelte (native) S. die gestellten Anforderungen häufig nicht erfüllen kann, verwendet man modifizierte S., bei der die S.-Moleküle durch therm. oder chem. Prozesse so verändert werden, dass die für den jeweiligen Zweck erforderl. Eigenschaften erreicht werden. - Als nachwachsender Rohstoff hat S. in den letzten Jahren neue Anwendungsgebiete gefunden, z. B. als Füllstoff für partiell abbaubare Kunststoffe, Bindemittel für Dämmstoffe und Granulate (z. B. Düngemittel), Substrat für Fermentationsprozesse sowie als Rohstoff u. a. zur Herstellung von »kalorienarmen« Lebensmitteln und Wirkstoffen für Wasch- und Reinigungsmittel.
▣ Literatur:
Galliard, T.: Starch. Properties and potential. Chichester 1987.