Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Strindberg
Strịndberg[schwed. 'strindbærj], Johan August, schwed. Schriftsteller, * Stockholm 22. 1. 1849, ✝ ebd. 14. 5. 1912; wuchs in ärmlichsten Verhältnissen auf; schrieb nach dem Reformationsdrama »Meister Olaf« (entstanden 1872; gedruckt 1878) den realistisch-satir. Gesellschaftsroman aus der Stockholmer Boheme »Das rote Zimmer« (1879); 1883-89 Aufenthalt in Paris, der Schweiz, Dtl. und Dänemark; hier schrieb er die Ehenovellen »Die Verheirateten« (2 Bde., 1884-86), autobiograph. Romane, u. a. »Der Sohn einer Magd« (4 Tle., 1886-1909), die naturalist. Dramen »Der Vater« (1887) und »Fräulein Julie« (1888); 1892-99 Aufenthalt in Berlin, Paris und Österreich; Beschäftigung mit Alchimie und Okkultismus; seine schwere persönl. Krise 1894-96 schildert er in »Inferno« (1897); Bruch mit der aristotel. Tradition und Experimente mit neuen Formen des Dramas, es entstand u. a. »Nach Damaskus« (Trilogie, 1898-1904), »Totentanz« (1901), »Ein Traumspiel« (gedruckt 1903). Ab 1899 lebte S. endgültig in Stockholm. 1907 gründete er mit dem Theaterleiter A. Falck das »Intime Theater«, für das er ausdrucksstarke Kammerspiele schrieb (»Gespenstersonate«, 1907); weiterhin entstanden histor. Schauspiele über die großen schwed. Könige, die satir. Romane »Die got. Zimmer. Familienschicksale vom Jahrhundertende« (1904) und »Schwarze Fahnen« (1907), das »Ockulta dagboken« (hg. 1977) und »Ein Blaubuch. Die Synthese meines Lebens« (4 Tle., 1907-12), eine Sammlung von Artikeln und Aufsätzen. Sein Werk hatte nicht nur auf den Naturalismus, sondern auch auf Symbolismus, Expressionismus und Surrealismus starken Einfluss.
▣ Literatur:
Evelein, J. F.: A. S. u. das expressionist. Stationendrama. New York u. a. 1996.
Strịndberg[schwed. 'strindbærj], Johan August, schwed. Schriftsteller, * Stockholm 22. 1. 1849, ✝ ebd. 14. 5. 1912; wuchs in ärmlichsten Verhältnissen auf; schrieb nach dem Reformationsdrama »Meister Olaf« (entstanden 1872; gedruckt 1878) den realistisch-satir. Gesellschaftsroman aus der Stockholmer Boheme »Das rote Zimmer« (1879); 1883-89 Aufenthalt in Paris, der Schweiz, Dtl. und Dänemark; hier schrieb er die Ehenovellen »Die Verheirateten« (2 Bde., 1884-86), autobiograph. Romane, u. a. »Der Sohn einer Magd« (4 Tle., 1886-1909), die naturalist. Dramen »Der Vater« (1887) und »Fräulein Julie« (1888); 1892-99 Aufenthalt in Berlin, Paris und Österreich; Beschäftigung mit Alchimie und Okkultismus; seine schwere persönl. Krise 1894-96 schildert er in »Inferno« (1897); Bruch mit der aristotel. Tradition und Experimente mit neuen Formen des Dramas, es entstand u. a. »Nach Damaskus« (Trilogie, 1898-1904), »Totentanz« (1901), »Ein Traumspiel« (gedruckt 1903). Ab 1899 lebte S. endgültig in Stockholm. 1907 gründete er mit dem Theaterleiter A. Falck das »Intime Theater«, für das er ausdrucksstarke Kammerspiele schrieb (»Gespenstersonate«, 1907); weiterhin entstanden histor. Schauspiele über die großen schwed. Könige, die satir. Romane »Die got. Zimmer. Familienschicksale vom Jahrhundertende« (1904) und »Schwarze Fahnen« (1907), das »Ockulta dagboken« (hg. 1977) und »Ein Blaubuch. Die Synthese meines Lebens« (4 Tle., 1907-12), eine Sammlung von Artikeln und Aufsätzen. Sein Werk hatte nicht nur auf den Naturalismus, sondern auch auf Symbolismus, Expressionismus und Surrealismus starken Einfluss.
▣ Literatur:
Evelein, J. F.: A. S. u. das expressionist. Stationendrama. New York u. a. 1996.