Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Stress
Strẹss[engl. »Druck«, »Kraft«] der,
1) Geologie: einseitiger, gerichteter Druck bei tekton. Vorgängen, wobei es zur Bildung bestimmter Gefüge und von S.-Mineralen (z. B. Disthen, Staurolith, Chlorit) kommt. Antistressminerale: Andalusit, Cordierit.
2) Medizin: von H. Selye 1936 geprägter Begriff für ein charakterist. Reaktionsmuster (Anpassungssyndrom), das Tiere und Menschen als Antwort auf erhöhte Beanspruchung zeigen. Die schädigenden Reize (S.-Faktoren, Stressoren) können physikal. (Kälte, Hitze, Lärm), chem. (Schadstoffe, Drogen), medizin. (Infektionen, Verletzungen) oder psych. Art (Isolation, Prüfungen, Leistungsdruck) sein. Die ausgelösten Körperreaktionen umfassen eine über den Hypothalamus im Zwischenhirn ausgelöste Überfunktion der Nebennieren (erhöhter Tonus des sympath. Nervensystems, Ausschüttung von Adrenalin, Vergrößerung der Nebennierenrinde mit erhöhter Corticosteroidproduktion) und Schrumpfung des Thymus und der Lymphknoten. Wird dabei die physiolog. Reaktionsbreite des Organismus überschritten, führen die S.-Faktoren zum sog. Dis-S., der einen krankheitsbegünstigenden Wert hat; häufig entstehen Magengeschwüre, Bluthochdruck oder Herzinfarkt.
Strẹss[engl. »Druck«, »Kraft«] der,
1) Geologie: einseitiger, gerichteter Druck bei tekton. Vorgängen, wobei es zur Bildung bestimmter Gefüge und von S.-Mineralen (z. B. Disthen, Staurolith, Chlorit) kommt. Antistressminerale: Andalusit, Cordierit.
2) Medizin: von H. Selye 1936 geprägter Begriff für ein charakterist. Reaktionsmuster (Anpassungssyndrom), das Tiere und Menschen als Antwort auf erhöhte Beanspruchung zeigen. Die schädigenden Reize (S.-Faktoren, Stressoren) können physikal. (Kälte, Hitze, Lärm), chem. (Schadstoffe, Drogen), medizin. (Infektionen, Verletzungen) oder psych. Art (Isolation, Prüfungen, Leistungsdruck) sein. Die ausgelösten Körperreaktionen umfassen eine über den Hypothalamus im Zwischenhirn ausgelöste Überfunktion der Nebennieren (erhöhter Tonus des sympath. Nervensystems, Ausschüttung von Adrenalin, Vergrößerung der Nebennierenrinde mit erhöhter Corticosteroidproduktion) und Schrumpfung des Thymus und der Lymphknoten. Wird dabei die physiolog. Reaktionsbreite des Organismus überschritten, führen die S.-Faktoren zum sog. Dis-S., der einen krankheitsbegünstigenden Wert hat; häufig entstehen Magengeschwüre, Bluthochdruck oder Herzinfarkt.