Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Straße
Straße, befestigter Verkehrsweg für Fahrzeuge und Fußgänger. Je nach Lage werden unterschieden: Stadt-S. (Orts-S.) innerhalb bebauter Gebiete (unterteilt in Stadtautobahn, Schnellverkehrs-S., Hauptverkehrs-S., Verkehrs-S., Sammel-S. und Anlieger-S.) und Land-S. außerhalb bebauter Gebiete. Nach dem Träger der S.-Baulast unterscheidet man Bundesfern-S. (Autobahnen und Bundes-S.; in der Zuständigkeit des Bundes), Land-S. erster Ordnung (Landes-S.; Zuständigkeit des jeweiligen Bundeslandes), Land-S. zweiter Ordnung (Kreis-S.; Zuständigkeit der Landkreise bzw. kreisfreien Städte), Gemeinde-S. (Gemeinde-Verbindungs-S., Orts-S.; Zuständigkeit der Gemeinden) und Privat-S. (Zuständigkeit der Grundstückseigentümer).
Recht: Straßen- und Wegerecht.
Geschichte: Älteste S. sind die prähistor. Bernstein- und Salz-S., die weitgehend den natürl. Bedingungen (Flüsse, Pässe) angepasst waren. Planmäßig angelegte S. hatten zuerst die Ägypter und Babylonier. Meister des Straßenbaus waren die Römer. Das Netz der Römer-S. (Übersicht Alpenstraßen. Übersichten und Tabellen finden Sie im Buch) reichte von der Nordsee bis zur Sahara und vom Atlantik bis Mesopotamien. Es war um 100 n. Chr. 80 000 km lang. Die mittelalterl. S. folgten z. T. den Trassen der verfallenen Römer-S. Auch die Salz-S. blieben in ihrem Zug z. T. bis ins 19. Jh. erhalten. Namen der S. verweisen auf Bedeutung, Verlauf und Alter: Königs-S., Heer-S., u. a. Allen S. der vortechn. Zeit sind gerade Strecken, steile Anstiege, der Verlauf auf Bergkämmen und die Ausrichtung auf Furten gemeinsam. - Wichtige S. waren auch die S. der Inkas, die Seidenstraße und die Karawanenstraßen.
Literatur:
Hitzer, H.: Die S. Vom Trampelpfad zur Autobahn. München 1971.
Lay, M. G.: Die Geschichte der S. Aus dem Engl. Frankfurt am Main u. a. 21994.
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