Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Strahlung
Strahlung,1) Meteorologie: Energieübertragung innerhalb der Atmosphäre oder zw. ihr und ihrer Umgebung (Erdoberfläche, Weltraum) durch elektromagnet. Wellen. Es werden unterschieden: die von der Photosphäre der Sonne emittierte kurzwellige S. (Sonnen-S., Einstrahlung mit einer Wellenlänge von etwa 0,2 bis 0,4 μm) und die von der Temperatur abhängige langwellige (infrarote) Ausstrahlung der Erde (terrestr. S., etwa 3,5 bis etwa 100 μm). Die Ausstrahlung in den Weltraum wird durch die atmosphär. Gegen-S. vermindert, die darauf beruht, dass die terrestr. S. v. a. vom atmosphär. Wasserdampf und Kohlendioxid absorbiert und nach Umwandlung in Wärmeenergie (Treibhauseffekt) in Form langwelliger S. zum größten Teil zur Erde zurückgestrahlt wird.
2) Physik: die freie, d. h. ungeleitete Ausbreitung von Energie in Form von Wellen (Wellen-S., z. B. elektromagnetische Wellen, Schallwellen) oder Teilchen, wie Elektronen, Neutronen, α-Teilchen, Atome, u. a. (Teilchen-, Korpuskular- oder Partikel-S., z. B. kosm. S., radioaktive S.). Jede S. kann sowohl in der einen als auch in der anderen Form beschrieben werden (Dualismus). Die Stärke einer Wellen-S. wird durch die S.-Energiedichte (die in einem Volumenelement des Strahlungsfeldes enthaltene S.-Energie) oder durch die S.-Intensität (die je Zeiteinheit durch die Flächeneinheit strömende Energie) gemessen. Für viele Zwecke wird die Energieverteilung im Spektrum einer S., für andere die Gesamt-S. gemessen. Für objektive Messungen sind kalorimetr. (Bolometer) und photometr. S.-Messgeräte (Pyranometer, Photoelemente und -zellen), Radiometer, Pyrometer, Szintillationszähler, Zählrohre, Blasen- und Wilson-Kammer u. a. im Gebrauch.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Strahlung