Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Storm
Stọrm,Theodor, Dichter, * Husum 14. 9. 1817, ✝ Hademarschen (heute Hanerau-Hademarschen, Kr. Rendsburg-Eckernförde) 4. 7. 1888; ab 1843 Rechtsanwalt in Husum, verlor sein Amt (1852) nach der Einverleibung Schleswigs in Dänemark; 1856-64 Kreisrichter in Heiligenstadt, kehrte 1864 als Landvogt in das preußisch gewordene Schleswig-Holstein zurück; ab 1874 Oberamtsrichter in Husum. Seine Lyrik, zw. Spätromantik und Realismus stehend, ist geprägt vom Erlebnis der norddt. Landschaft, Unmittelbarkeit des Gefühls und Musikalität der Sprache (»Gedichte«, 1852). In der Folgezeit wandte sich S. der Novelle zu, die er in Form der lyrisch-sentimentalen Stimmungsnovelle (»Immensee«, 1849; »In St. Jürgen«, 1868), der handlungsbetonten und psychologisierenden Schicksalsnovelle (»Der Schimmelreiter«, 1888) bis zur kunstvoll gebauten, sprachlich archaisierenden Chroniknovelle (»Aquis submersus«, 1876) gestaltete. S. gilt als einer der bedeutendsten realist. Erzähler.
Literatur:
Laage, K. E.: T. S. Leben u. Werk. Husum 61993.
Vinçon, H.: T. S. mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten. Reinbek 57.-59. Tsd., 131994.
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