Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Stockholm
Stọckholm,1) Verw.gebiet (Län) in Schweden, 6 490 km2, (1995) 1,709 Mio. Einwohner.
2) Hauptstadt und Residenzstadt von Schweden, auf Schären, Inseln und Halbinseln und dem angrenzenden Festland gelegen, zw. Mälarsee und Ostsee, 684 600 Ew.; Sitz der Reg., des Parlaments, des Höchsten Gerichts u. a. Behörden, Sitz der Nobelstiftung; Univ., TH, medizin. Hochschule, Handelshochschule, zwei Kunsthochschulen, Musikhochschule, Hochschule für Theater, Film, Rundfunk und Fernsehen, Sporthochschule, drei Akademien der Wiss. und weitere Akademien und wiss. Forschungsinst., bed. Bibliotheken und Museen (u. a. Freilichtmuseum Skansen, Wasamuseum). S. ist die wichtigste Industriestadt Schwedens, v. a. Maschinenbau, Papier-, Druck-, Nahrungsmittel-, Textil-, Bekleidungs- und chem. Industrie). Regelmäßige Schiffsverbindungen bestehen mit den großen Ostseehäfen sowie über Seen und Kanäle auch mit dem Binnenland. S. ist der wichtigste Straßen- und Bahnknoten Schwedens, für den innerstädt. Verkehr gibt es eine U-Bahn; internat. Flughafen Arlanda. 1998 war S. »Kulturstadt Europas«.
Stadtbild: Der alte Stadtkern liegt auf drei felsigen Inseln: Stadsholme (u. a. königl. Schloss), Helgeandsholme und Riddarholme. Bed. Bauwerke: Renaissance-Bürgerhäuser, Börse (Rokoko, 1767-76), Erbfürstenpalais (1783-94), Königl. Schloss (1697 begonnen), Königl. Oper (1894-98), Reichstagsgebäude (1897-1906), Schauspielhaus (Jugendstil, 1901-08), Stadthaus (1911-23), Domkirche St. Nikolai (im 13. Jh. gegr., 1736-43 barock umgestaltet; St.-Georgs-Gruppe von B. Notke, 1487), Dt. oder St.-Gertruds-Kirche (1636-42), Riddarholmskirche (13. Jh.; seit Gustav II. Adolf Grabstätte der Könige), Klarakirche (1751-53), Adolf-Frederiks-Kirche (1768-74); moderne Bauten: u. a. Kulturhauskomplex (1968-76), Sport- und Kulturzentrum »Globe Arena« (1989), Modernes Museum und Architekturmuseum (1994-98 von R. Moneo). Im Südfriedhof (angelegt von E. G. Asplund und Sigurd Lewerentz, 1920 eingeweiht; UNESCO-Weltkulturerbe) u. a. Waldkrematorium von Asplund (1935-40). In der Nähe der Stadt liegen die Schlösser Drottningholm (17./18. Jh.), Ulriksdal (17. Jh.) und Haga (1786-88).
Geschichte: Das 1252 erstmals bezeugte S. geht der Sage nach auf Birger Jarl zurück; es entwickelte sich zu einem stark von der Hanse (bes. von Lübeck) beeinflussten Handelsplatz. Der Sieg des Dänenkönigs Christian II. über den schwed. Reichsverweser Sten Sture d. J. führte zum »Stockholmer Blutbad« (1520). Nach Einnahme der Stadt durch Gustav I. (1523) war S. häufig Residenz der schwed. Könige; seit 1634 (Verlegung der zentralen Behörden nach S.) Hauptstadt.
▣ Literatur:
F. Dressler, S., Fotos v. Text v. R. Schröder u. a. München 1993.
Stọckholm,1) Verw.gebiet (Län) in Schweden, 6 490 km2, (1995) 1,709 Mio. Einwohner.
2) Hauptstadt und Residenzstadt von Schweden, auf Schären, Inseln und Halbinseln und dem angrenzenden Festland gelegen, zw. Mälarsee und Ostsee, 684 600 Ew.; Sitz der Reg., des Parlaments, des Höchsten Gerichts u. a. Behörden, Sitz der Nobelstiftung; Univ., TH, medizin. Hochschule, Handelshochschule, zwei Kunsthochschulen, Musikhochschule, Hochschule für Theater, Film, Rundfunk und Fernsehen, Sporthochschule, drei Akademien der Wiss. und weitere Akademien und wiss. Forschungsinst., bed. Bibliotheken und Museen (u. a. Freilichtmuseum Skansen, Wasamuseum). S. ist die wichtigste Industriestadt Schwedens, v. a. Maschinenbau, Papier-, Druck-, Nahrungsmittel-, Textil-, Bekleidungs- und chem. Industrie). Regelmäßige Schiffsverbindungen bestehen mit den großen Ostseehäfen sowie über Seen und Kanäle auch mit dem Binnenland. S. ist der wichtigste Straßen- und Bahnknoten Schwedens, für den innerstädt. Verkehr gibt es eine U-Bahn; internat. Flughafen Arlanda. 1998 war S. »Kulturstadt Europas«.
Stadtbild: Der alte Stadtkern liegt auf drei felsigen Inseln: Stadsholme (u. a. königl. Schloss), Helgeandsholme und Riddarholme. Bed. Bauwerke: Renaissance-Bürgerhäuser, Börse (Rokoko, 1767-76), Erbfürstenpalais (1783-94), Königl. Schloss (1697 begonnen), Königl. Oper (1894-98), Reichstagsgebäude (1897-1906), Schauspielhaus (Jugendstil, 1901-08), Stadthaus (1911-23), Domkirche St. Nikolai (im 13. Jh. gegr., 1736-43 barock umgestaltet; St.-Georgs-Gruppe von B. Notke, 1487), Dt. oder St.-Gertruds-Kirche (1636-42), Riddarholmskirche (13. Jh.; seit Gustav II. Adolf Grabstätte der Könige), Klarakirche (1751-53), Adolf-Frederiks-Kirche (1768-74); moderne Bauten: u. a. Kulturhauskomplex (1968-76), Sport- und Kulturzentrum »Globe Arena« (1989), Modernes Museum und Architekturmuseum (1994-98 von R. Moneo). Im Südfriedhof (angelegt von E. G. Asplund und Sigurd Lewerentz, 1920 eingeweiht; UNESCO-Weltkulturerbe) u. a. Waldkrematorium von Asplund (1935-40). In der Nähe der Stadt liegen die Schlösser Drottningholm (17./18. Jh.), Ulriksdal (17. Jh.) und Haga (1786-88).
Geschichte: Das 1252 erstmals bezeugte S. geht der Sage nach auf Birger Jarl zurück; es entwickelte sich zu einem stark von der Hanse (bes. von Lübeck) beeinflussten Handelsplatz. Der Sieg des Dänenkönigs Christian II. über den schwed. Reichsverweser Sten Sture d. J. führte zum »Stockholmer Blutbad« (1520). Nach Einnahme der Stadt durch Gustav I. (1523) war S. häufig Residenz der schwed. Könige; seit 1634 (Verlegung der zentralen Behörden nach S.) Hauptstadt.
▣ Literatur:
F. Dressler, S., Fotos v. Text v. R. Schröder u. a. München 1993.