Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Stimme
Stimme, Lautäußerung des Menschen und vieler Tierarten mit bestimmtem Klangcharakter und Signalwert zur Verständigung v. a. unter Artgenossen. Bei der S. des Menschen versetzt durchströmende Luft die Stimmbänder im Kehlkopf in Schwingungen, die durch die Resonanzräume von Rachen, Mund und Nase verstärkt werden. Die Tonhöhe kann durch unterschiedl. Spannen der Stimmbänder, die Klangfarbe durch unterschiedl. Form und Größe der Resonanzräume (Brust-S., Kopf-S., Falsett) verändert werden. Nach der Klangfarbe der S. unterscheidet man versch. Register. Die Tonhöhenbereiche der menschl. S. bezeichnet man als Stimmlagen (Sopran, Mezzosopran, Alt, Tenor, Bariton, Bass), die in der Opernpraxis in Stimmfächer (z. B. Koloratursopran, Soubrette, lyr. Sopran, Heldentenor, dramat. Alt) unterteilt werden. Der Stimmumfang eines Menschen beträgt rd. zwei Oktaven, bei guten Sängern mehr. Zur Entwicklung einer ausgeglichenen, leistungsfähigen Sing-S. gehört eine planmäßige Stimmbildung.
Als S. wird auch der von einem Sänger oder Instrumentalisten auszuführende Teil einer Komposition (Part, Partie) bezeichnet; auch satztechn. Bez. (Haupt- und Neben-S., Ober-, Mittel- und Unter-S., Zusatz- und Füll-S.). - Bei Streichinstrumenten Bez. für den Stimmstock; bei der Orgel svw. Register.
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