Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Stettin
Stettin(poln. Szczecin), Hptst. der Wwschaft Westpommern, Polen, an den Mündungsarmen der schiffbaren unteren Oder, 25 km vor der Mündung in das Stettiner Haff, 419 300 Ew.; mit dem Vorhafen Swinemünde größter poln. Seehafen; kath. Erzbischofssitz, Univ. (seit 1985), TH, landwirtsch. und medizin. Akademie, Seefahrthochschule, vier Theater, Philharmonie, National-, Meeres-, Histor. Museum; Werften, Maschinenbau-, Lebensmittel-, chem., Textil-, Papierind.; Eisenhütte; nördlich von S. Wärmegroßkraftwerk (3 600 MW), nordöstlich Flughafen.- Die histor. Bauten der im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Altstadt wurden z. T. wieder hergestellt oder rekonstruiert, u. a. das Schloss der Herzöge von Pommern (im 14. Jh. begonnen, die Vierflügelanlage entstand 1575-77; der fünfte, sog. Museumsflügel, 1616-19), Dom St. Jakobi (14./15. Jh.), Altes Rathaus (14. Jh., mit Stadtmuseum), got. Johanneskirche (13./14. Jh.); Wohnhäuser aus dem 15./16. Jh. und Paläste aus dem 18./19. Jh.; vom Festungsgürtel blieben die barocken Anlagen des Piastentors (früher Königstor) und Hafentors (früher Berliner Tor) erhalten.- Neben der wohl aus der 2. Hälfte des 8. Jh. stammenden slaw. Siedlung entstand eine dt. Kaufmannsgemeinde, die 1237/43 Magdeburger Stadtrecht erhielt. S. gehörte seit 1278 der Hanse an und wurde 1503 feste Residenz der Herzöge von Pommern. 1648-1720 unter schwed. Herrschaft, fiel es dann an Preußen. Der 1724-40 angelegte Festungsgürtel wurde 1873 beseitigt.
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