Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Stereoskopie
Stereoskopie[grch.] die (Raumbildverfahren, Stereofotografie), spezielles fotograf. Verfahren zur Herstellung von Bildpaaren, die beim Betrachten mit entsprechenden Hilfsmitteln einen Raumeindruck ergeben. Beide Teilbilder sind parallaktisch verschieden, aber größtenteils inhaltsgleich. Sie werden entweder mit speziellen Stereokameras, deren beide Objektive im Augenabstand angeordnet sind, mit einer Kamera mit einem entsprechenden Vorsatzteil oder mit einer »normalen« Kamera hergestellt, wobei zwei Aufnahmen nacheinander, um die Basislänge von etwa 65 mm verschoben, gemacht werden. Der räuml. Eindruck beim Betrachten entsteht, wenn das jeweilige Auge nur das ihm zugeordnete Teilbild sieht. Größere Bedeutung haben Verfahren, die eine Brille mit zwei verschiedenen Gläsern benutzen. Beim Anaglyphenverfahren werden die beiden Halbbilder durch komplementär gefärbte Gläser projiziert, der Betrachter trägt eine Brille mit entsprechend gefärbten Gläsern. Werden polarisiertes Licht und eine entsprechende Brille verwendet, spricht man vom Vektographenverfahren. Bei der S. ohne Verwendung einer Brille werden beide Halbbilder streifenweise wiedergegeben und das »falsche« Bild durch einen Raster verdeckt.
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