Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Stereophonie
Stereophonie[grch.] die, elektroakust. Verfahren zur annähernd richtungstreuen Schallübertragung. Der Schall von mehreren Teilschallquellen (z. B. den Instrumentengruppen eines Orchesters) wird von zwei oder mehr Mikrofonen getrennt aufgenommen, in elektr. Spannungen umgewandelt, übertragen und im Wiedergaberaum über zwei getrennte, symmetrisch vor dem Hörer aufgestellte Lautsprecher abgestrahlt. Dadurch ist für den Hörer eine Richtungsbestimmung der Teilschallquellen möglich. Das Prinzip der S. beruht darauf, dass Unterschiede der Schalllaufzeit und -intensität, die beim direkten Hören zw. beiden Ohren auftreten, vom Aufnahmeort der Mikrofone zu den Lautsprechern übertragen werden. - Mit weiteren Mikrofonen im Aufnahmesaal kann man den Raumschall aufnehmen und eine wirklichkeitsgetreuere Übertragung erreichen (Ambiophonie, Quadrophonie). Bei der kopfbezogenen S. benutzt man zur Aufnahme zwei Mikrofone, die sich in einem nachgebildeten menschl. Kopf (Kunstkopf) befinden; die Wiedergabe erfolgt mit hochwertigen Stereokopfhörern (Kunstkopf-S.) Bei raumbezogener S. versucht man, das Schallfeld des Aufnahmeraumes über Lautsprecher in den Wiedergaberaum zu vermitteln. Zu diesem Zweck werden so viele Mikrofone im Aufnahmeraum verteilt aufgestellt, wie Übertragungskanäle vorhanden sind (AB-Verfahren). Beim XY-System liefern zwei entgegengesetzt ausgerichtete, übereinander angeordnete Mikrofone mit nierenförmiger (kardioidenförmiger) Charakteristik ein Linkssignal X und ein Rechtssignal Y, aus denen durch elektron. Summen- und Differenzbildung das M- und S-Signal gewonnen werden. Wenn nur ein Übertragungskanal vorhanden ist, lässt sich ein scheinbar räuml. Klangeindruck (Pseudo-S.) mit besonderen Lautsprecheranordnungen und elektroakust. Mitteln (z. B. Schallverzögerungsgerät) erreichen.
▣ Literatur:
Gernemann, A.: Messtechn. Untersuchungen der akust. Vorgänge beim natürl. Hören im Vergleich zu den Vorgängen bei der Laufzeit- u. »Intensitäts«-S. Aachen 1995.
⃟ Bauer, D.: Untersuchungen zur Ähnlichkeit digitaler Stereo-Signale bei hochwertiger Musikwiedergabe. Erlangen 1996.
Stereophonie[grch.] die, elektroakust. Verfahren zur annähernd richtungstreuen Schallübertragung. Der Schall von mehreren Teilschallquellen (z. B. den Instrumentengruppen eines Orchesters) wird von zwei oder mehr Mikrofonen getrennt aufgenommen, in elektr. Spannungen umgewandelt, übertragen und im Wiedergaberaum über zwei getrennte, symmetrisch vor dem Hörer aufgestellte Lautsprecher abgestrahlt. Dadurch ist für den Hörer eine Richtungsbestimmung der Teilschallquellen möglich. Das Prinzip der S. beruht darauf, dass Unterschiede der Schalllaufzeit und -intensität, die beim direkten Hören zw. beiden Ohren auftreten, vom Aufnahmeort der Mikrofone zu den Lautsprechern übertragen werden. - Mit weiteren Mikrofonen im Aufnahmesaal kann man den Raumschall aufnehmen und eine wirklichkeitsgetreuere Übertragung erreichen (Ambiophonie, Quadrophonie). Bei der kopfbezogenen S. benutzt man zur Aufnahme zwei Mikrofone, die sich in einem nachgebildeten menschl. Kopf (Kunstkopf) befinden; die Wiedergabe erfolgt mit hochwertigen Stereokopfhörern (Kunstkopf-S.) Bei raumbezogener S. versucht man, das Schallfeld des Aufnahmeraumes über Lautsprecher in den Wiedergaberaum zu vermitteln. Zu diesem Zweck werden so viele Mikrofone im Aufnahmeraum verteilt aufgestellt, wie Übertragungskanäle vorhanden sind (AB-Verfahren). Beim XY-System liefern zwei entgegengesetzt ausgerichtete, übereinander angeordnete Mikrofone mit nierenförmiger (kardioidenförmiger) Charakteristik ein Linkssignal X und ein Rechtssignal Y, aus denen durch elektron. Summen- und Differenzbildung das M- und S-Signal gewonnen werden. Wenn nur ein Übertragungskanal vorhanden ist, lässt sich ein scheinbar räuml. Klangeindruck (Pseudo-S.) mit besonderen Lautsprecheranordnungen und elektroakust. Mitteln (z. B. Schallverzögerungsgerät) erreichen.
▣ Literatur:
Gernemann, A.: Messtechn. Untersuchungen der akust. Vorgänge beim natürl. Hören im Vergleich zu den Vorgängen bei der Laufzeit- u. »Intensitäts«-S. Aachen 1995.
⃟ Bauer, D.: Untersuchungen zur Ähnlichkeit digitaler Stereo-Signale bei hochwertiger Musikwiedergabe. Erlangen 1996.