Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Stamm
Stamm,1) Anatomie: der Rumpf.
2) Biologie: (Phylum) Bez. für die zweithöchste Kategorie der zoolog. Systematik, zw. Reich und Klasse. Dem S. entspricht in der botan. Systematik die Abteilung.
3) Botanik: die verdickte und verholzte Sprossachse von Bäumen und Sträuchern.
4) Genealogie: Bez. für die Gesamtheit der Blutsverwandten gleichen Namens, die nur über männl. (agnat.) Ahnen von einem gemeinsamen Elternpaar (S.-Eltern) abstammen; oft auch synonym zu Geschlecht gebraucht. In der Darstellung der Filiationen wird S. für eine nur die Männer (Väter, Söhne usw.) erfassende, die Bez. Linie für alle entweder nur die Männer oder nur die Frauen erfassende Darstellung verwendet, die Bez. Kette für alle Mischformen aus Väter- und Mütterlinien. - Ahnenstamm, Stammreihe.
5) Geschichtswissenschaft: im dt. Geschichtsverständnis, bes. des 18. und 19. Jh., Bez. für eine der Grundeinheiten bei der Ethnogenese der Deutschen (Friesen, Sachsen, Franken, Thüringer, Alemannen/Schwaben, Baiern; im Unterschied zu den mit der dt. Ostsiedlung entstandenen Neu-S. auch Alt-S. genannt). - Seit den 1970er-Jahren wird das Verständnis von konstanten S. und ihre Bedeutung für die Verf.-Geschichte des MA., z. B. bezüglich der ostfränkisch-dt. Stammesherzogtümer, kritischer hinterfragt sowie die Spuren dt. Volksbewusstseins in den Quellen und das von der Völkerwanderungszeit bis zum Hoch-MA. jeweilige zeitspezif. Verständnis in seinem Wandel schärfer berücksichtigt.
6) Sprachwissenschaft: Wortbestandteil ohne Flexionsendungen als eigtl. Bedeutungsträger (z. B. schreib-, zu »schreiben«, »Schreiber« usw.).
7) Völkerkunde: ethn. Einheit (Bez. heute noch v. a. für Naturvölker gebraucht), die Menschen gleicher Sprache und Kultur sowie mit gemeinsamem Siedlungsgebiet umfasst.
Stamm,1) Anatomie: der Rumpf.
2) Biologie: (Phylum) Bez. für die zweithöchste Kategorie der zoolog. Systematik, zw. Reich und Klasse. Dem S. entspricht in der botan. Systematik die Abteilung.
3) Botanik: die verdickte und verholzte Sprossachse von Bäumen und Sträuchern.
4) Genealogie: Bez. für die Gesamtheit der Blutsverwandten gleichen Namens, die nur über männl. (agnat.) Ahnen von einem gemeinsamen Elternpaar (S.-Eltern) abstammen; oft auch synonym zu Geschlecht gebraucht. In der Darstellung der Filiationen wird S. für eine nur die Männer (Väter, Söhne usw.) erfassende, die Bez. Linie für alle entweder nur die Männer oder nur die Frauen erfassende Darstellung verwendet, die Bez. Kette für alle Mischformen aus Väter- und Mütterlinien. - Ahnenstamm, Stammreihe.
5) Geschichtswissenschaft: im dt. Geschichtsverständnis, bes. des 18. und 19. Jh., Bez. für eine der Grundeinheiten bei der Ethnogenese der Deutschen (Friesen, Sachsen, Franken, Thüringer, Alemannen/Schwaben, Baiern; im Unterschied zu den mit der dt. Ostsiedlung entstandenen Neu-S. auch Alt-S. genannt). - Seit den 1970er-Jahren wird das Verständnis von konstanten S. und ihre Bedeutung für die Verf.-Geschichte des MA., z. B. bezüglich der ostfränkisch-dt. Stammesherzogtümer, kritischer hinterfragt sowie die Spuren dt. Volksbewusstseins in den Quellen und das von der Völkerwanderungszeit bis zum Hoch-MA. jeweilige zeitspezif. Verständnis in seinem Wandel schärfer berücksichtigt.
6) Sprachwissenschaft: Wortbestandteil ohne Flexionsendungen als eigtl. Bedeutungsträger (z. B. schreib-, zu »schreiben«, »Schreiber« usw.).
7) Völkerkunde: ethn. Einheit (Bez. heute noch v. a. für Naturvölker gebraucht), die Menschen gleicher Sprache und Kultur sowie mit gemeinsamem Siedlungsgebiet umfasst.