Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Stabilität
Stabilität[lat.] die,
1) allg.: Standfestigkeit; die Eigenschaft eines Systems, seinen Zustand nicht oder kaum zu ändern.
2) Luftfahrt: Fähigkeit eines Luftfahrzeugs, einen durch äußere Einflüsse vorübergehend gestörten Gleichgewichtszustand der Fluglage (statische S.) oder der Flugbewegung (dynamische S.) wiederzuerlangen. Natürliche S. oder Eigen-S. liegt vor, wenn es ohne Zuhilfenahme von Steuerrudern wieder in die Ausgangslage zurückkehrt. Man unterscheidet Längs-S. gegenüber Drehungen um die Querachse, Richtungs- oder Kurs-S. gegenüber Drehungen um die Hochachse und Quer-S. gegenüber Drehungen um die Längsachse. Mithilfe leistungsfähiger Flugregler kann das Flugzeug durch dauernde korrigierende Bewegungen von Steuerrudern ebenfalls in einem Gleichgewichtszustand gehalten werden (künstliche Stabilität).
3) Meteorologie: Zustand der Atmosphäre, bei dem das Temperaturgefälle kleiner als 1 K je 100 m Höhendifferenz ist.
4) Physik, Chemie, Technik: a) Beständigkeit eines durch innere Kräfte zusammengehaltenen Systems, selbst äußeren Einwirkungen gegenüber; z. B. die S. der Materie, der Moleküle und Atome; b) Eigenschaft eines Systems, Zustands oder Vorgangs, nach Störung seines Gleichgewichts wieder in den Ausgangszustand zurückzukehren (Gleichgewicht).
5) Schifffahrt: Eigenschaft eines Schiffs, nach dem Auftreten krängender (Neigung um die Längsachse, Quer-S.) oder trimmender (Neigung um die Querachse, Längs-S.) Momente wieder in ein stabiles Gleichgewicht zurückzukehren. Dieses Verhalten hängt von der Lage des Metazentrums zum Gewichtsschwerpunkt ab.
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