Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Sport
Sport[engl.], Sammelbez. für alle als Bewegungs-, Spiel- oder Wettkampfformen gepflegten körperl. Aktivitäten des Menschen. Im S. zeigt sich ein spezifisch menschl., gesellschaftlich vermitteltes Sichauseinandersetzen mit den eigenen phys. Kräften. Aufgrund der leichten Überprüfbarkeit und z. T. der Messbarkeit (Registrierung von Rekorden) dient der S. sowohl der persönl. Bestätigung als auch der sozialen Konkurrenz im Wettstreit.
Die Deutung des S. als einer sich selbst genügenden menschl. Tätigkeit (Amateur-S.) wird durch gesundheitl. und sozialpädagog. Rechtfertigungen für S.-Treiben und -Pflege ergänzt. Das gilt besonders für den Schul-S. und sonstige S.-Förderung. Außerdem gibt es Erklärungsversuche u. a. im Rückgriff auf kult. Ursprünge, Bewegungstrieb, Aggressionstrieb und Schaubedürfnis. Die sozialwiss. Deutung sieht den modernen S. als ein mit der Ind.gesellschaft synchron anwachsendes Phänomen, das deren Grundzüge wie Leistungs-, Konkurrenz- und Gleichheitsprinzip bes. deutlich mache. Andererseits zeigen sich in der Ausgestaltung des Leistungs-S. jene Phänomene, die den allgemeinen neuzeitl. Rationalisierungsprozess kennzeichnen: Verwissenschaftlichung, Quantifizierung, Zerlegung, Spezialisierung, Systematisierung, Regulierung, auch Bürokratisierung und Zentralisierung.
Der Breitensport ist auf Motive wie Fitness und Geselligkeit orientiert, wobei das ansteigende Masseninteresse durch Angebote und Anregungen von Leistungs-S., aber auch zunehmend im Sinne eines Marktes durch die Freizeitindustrie befriedigt wird. Der Leistungssport, insbesonders der Spitzen-S., hat seinen Kern in der meist durch die Medien vermittelten Präsentation von Spitzenleistungen, die als Kampf um den Sieg und Bestleistungen breites Interesse finden. Die Grenzen zw. Profi- und Amateur-S. sind fließend. Bei bedingungsloser Leistungssteigerung sind oft gesundheitl. Gefährdungen, nicht zuletzt im Kinder- und Jugendleistungssport, sowie personale, soziale u. a. Konflikte die Folge. Das gilt erst recht, wenn Doping im Spiel ist. Der Behinderten-S. ist heute Teil einer umfassenden Therapie zur Rehabilitation von Behinderten.
Organisationsprinzip des S. an der Basis ist die sportl. Selbstverwaltung der Vereine; regionale Verbände schließen sich zu nat. Fachverbänden, diese wiederum zu internat. Organisationen zusammen. Zur Entscheidung verbandsinterner Rechtsstreitigkeiten und Verhängung von Verbandsstrafen bestehen S.-Gerichte. Die Darstellung und Kommentierung der Entwicklung des S. i. Allg. sowie v. a. der aktuellen Ereignisse in den Massenmedien ist Aufgabe der Sportpublizistik.
▣ Literatur:
P. Röthig Sportwissenschaftl. Lexikon, hg. v. u. a. Schorndorf 61992.
⃟ Peters, L. u. a.: Gewinnen u. verlieren. Spaß am S. in Schule u. Verein. München 1995.
Sport[engl.], Sammelbez. für alle als Bewegungs-, Spiel- oder Wettkampfformen gepflegten körperl. Aktivitäten des Menschen. Im S. zeigt sich ein spezifisch menschl., gesellschaftlich vermitteltes Sichauseinandersetzen mit den eigenen phys. Kräften. Aufgrund der leichten Überprüfbarkeit und z. T. der Messbarkeit (Registrierung von Rekorden) dient der S. sowohl der persönl. Bestätigung als auch der sozialen Konkurrenz im Wettstreit.
Die Deutung des S. als einer sich selbst genügenden menschl. Tätigkeit (Amateur-S.) wird durch gesundheitl. und sozialpädagog. Rechtfertigungen für S.-Treiben und -Pflege ergänzt. Das gilt besonders für den Schul-S. und sonstige S.-Förderung. Außerdem gibt es Erklärungsversuche u. a. im Rückgriff auf kult. Ursprünge, Bewegungstrieb, Aggressionstrieb und Schaubedürfnis. Die sozialwiss. Deutung sieht den modernen S. als ein mit der Ind.gesellschaft synchron anwachsendes Phänomen, das deren Grundzüge wie Leistungs-, Konkurrenz- und Gleichheitsprinzip bes. deutlich mache. Andererseits zeigen sich in der Ausgestaltung des Leistungs-S. jene Phänomene, die den allgemeinen neuzeitl. Rationalisierungsprozess kennzeichnen: Verwissenschaftlichung, Quantifizierung, Zerlegung, Spezialisierung, Systematisierung, Regulierung, auch Bürokratisierung und Zentralisierung.
Der Breitensport ist auf Motive wie Fitness und Geselligkeit orientiert, wobei das ansteigende Masseninteresse durch Angebote und Anregungen von Leistungs-S., aber auch zunehmend im Sinne eines Marktes durch die Freizeitindustrie befriedigt wird. Der Leistungssport, insbesonders der Spitzen-S., hat seinen Kern in der meist durch die Medien vermittelten Präsentation von Spitzenleistungen, die als Kampf um den Sieg und Bestleistungen breites Interesse finden. Die Grenzen zw. Profi- und Amateur-S. sind fließend. Bei bedingungsloser Leistungssteigerung sind oft gesundheitl. Gefährdungen, nicht zuletzt im Kinder- und Jugendleistungssport, sowie personale, soziale u. a. Konflikte die Folge. Das gilt erst recht, wenn Doping im Spiel ist. Der Behinderten-S. ist heute Teil einer umfassenden Therapie zur Rehabilitation von Behinderten.
Organisationsprinzip des S. an der Basis ist die sportl. Selbstverwaltung der Vereine; regionale Verbände schließen sich zu nat. Fachverbänden, diese wiederum zu internat. Organisationen zusammen. Zur Entscheidung verbandsinterner Rechtsstreitigkeiten und Verhängung von Verbandsstrafen bestehen S.-Gerichte. Die Darstellung und Kommentierung der Entwicklung des S. i. Allg. sowie v. a. der aktuellen Ereignisse in den Massenmedien ist Aufgabe der Sportpublizistik.
▣ Literatur:
P. Röthig Sportwissenschaftl. Lexikon, hg. v. u. a. Schorndorf 61992.
⃟ Peters, L. u. a.: Gewinnen u. verlieren. Spaß am S. in Schule u. Verein. München 1995.