Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Spitzbergen
Spịtzbergen(norweg. Spitsbergen), Inselgruppe im Nordpolarmeer, 63 000 km2, 2 900 Ew., bildet mit der Bäreninsel die norweg. Außenbesitzung (Verw.gebiet) Svalbard; der Hauptort ist Longyearbyen (1 100 Ew.). S. besteht v. a. aus den Inseln West-S., Nordostland, Edge-Insel, Barentsinsel. Die Inseln haben im W alpinen Charakter mit starker Vergletscherung; im Innern und im O herrschen von Einzelbergen überragte eisbedeckte Hochflächen vor. Etwa 60 % des Landes sind vergletschert. Der Boden taut im kurzen Sommer nur 50-100 cm tief auf; das arkt. Klima wird durch den Nordatlant. Strom etwas gemildert; dadurch nebelreiches, wechselhaftes Wetter bei geringen Niederschlägen (mittlere Jahrestemperatur an der W-Küste: —8 bis —16 ºC Januar bis März, 5-6 ºC im Juli). - Die Pflanzenwelt der Tundra ist auf den niedrigen Strandterrassen verbreitet; an Tieren sind bes. Eisbären, Rentiere, Polarfüchse, Lemminge vertreten. Der Abbau der großen Steinkohlenlager geschieht in den russ. Grubensiedlungen Barentsburg (etwa 1 200 Ew.) und Pyramiden (etwa 900 Ew.), in Longyearbyen (Flughafen seit 1975) durch Norwegen. Neben dem norweg. Polarinst. (seit 1968) befindet sich seit 1991 die dt. Karl-Koldewey-Station des Alfred-Wegener-Inst. für Polar- und Meeresforschung in Ny-Ålesund. Sommerl. Fremdenverkehr, v. a. durch Kreuzfahrtschiffe.
Geschichte: Nach altisländ. Annalen 1194 von Wikingern aufgesucht und Svalbard (»kalte Küste«) gen., 1596 von dem Niederländer W. Barents wieder entdeckt; seit dem 17. Jh. Walfanggebiet, im 19. Jh. Beginn der wiss. Erforschung; auf Beschluss des Völkerbunds 1920 Norwegen zugesprochen (1925 eingegliedert); jedoch erhielten alle Staaten das Recht zum Kohleabbau, zur Jagd und Fischerei.
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