Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Spielzeug
Spielzeug,Gegenstand bzw. Material jegl. Art zur Befriedigung des kindl. Spieltriebes oder zur unterhaltenden Beschäftigung (Spiel). Die fundamentale Bedeutung von Spiel und S. (seit den frühesten Kulturen) liegt in seiner Funktion, Mittel zu sein, um den Umgang mit Dingen und dem eigenen Körper zu üben, Dinge zu begreifen, die »Welt« zu ergreifen. Das von F. Fröbel entwickelte System von Spielgaben für das Kleinkind zielt auf Weckung von Fantasie und freier Gestaltungskraft, das von Maria Montessori auf Sinnesschulung.
Geschichte: S. ist bereits für vorgeschichtl. Zeit belegt (Rasseln, Tontiere); aus dem alten Ägypten sowie aus der Antike sind Gliederpuppen, kleine Wagen, Reifen und Bälle, aus dem MA. ist nur wenig S. überliefert. Seit dem 15. Jh. Ausbildung eines S.-Gewerbes v. a. für Holz-S. (führend: Nürnberg); im 19. Jh. Aufkommen mechan. S. (v. a. Eisenbahnen, Kräne), im 20. Jh. Ausweitung des S.-Angebotes (u. a. Puppen, Plüsch- und Kunststofffiguren, Maschinen, Autos, Experimentierkästen, opt. S., Computer- und Videospiele).
Literatur:
Kazemi-Veisari, E.: Zur gesellschaftl. u. pädagog. Funktion von Spielwaren in der Gegenwart. Frankfurt am Main 1987.
Hahn, H.: Vom Ernst des Spielens. Eine zeitgemäße Betrachtung über S. u. Spiel. Stuttgart 41988.
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