Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Spielkarten
Spielkarten, Blätter für das Kartenspiel. Sie zeigen auf der Vorderseite meist farbige Figuren oder Ziffern, auf der Rückseite ein gleichmäßiges Muster. Eine bestimmte Anzahl von S. bildet ein Kartenspiel. Die europ. S. zeigen meist die Einteilung in vier Reihen (selten fünf) mit versch. Farben. Jede Reihe hat bis zu zehn Farb- oder Zahlenkarten sowie drei bis vier Figurenkarten.
Die dt. S. mit den Farben Eichel (Eckern), Grün (Laub), Herz (Rot) und Schellen bestehen aus 32 Blatt: Daus (Ass), König, Ober, Unter (Wenzel), 10, 9, 8 und 7. Die Schweizer S. haben ähnlich die Farben Eichel, Schilten (Wappenschilde), Rosen, Schellen. Die 10 befindet sich auf einem Banner, wie bereits auf frühen dt. S. Die frz. S. zeigen die Farben Trèfle (Treff; schwarzes Kleeblatt), Pique (Pik, Schippen; schwarze Lanzenspitze), Cœur (rotes Herz), Carreau (Eckstein, Karo, rotes Viereck) mit den Figuren Roi (König), Reine (Dame), Valet (Bube) und den Zählkarten 10-1, wobei die 1 (Ass) als höchster Wert gilt. Bei den italien. und span. S. (Trappolierkarten) werden als Serienzeichen verwendet: Coppe (span. Copas; dt. Kelche, Becher), Spade (Espadas; Schwerter), Denari (Oros; Münzen), Bastoni (Bastos; Stäbe oder Keulen), als Figuren Re (Rey; König), Cavallo (Caballo; Reiter), Fante (Sota; Bube), gelegentlich auch Regina (Reina; Königin), die Zahlen 10-2 und 1 (Asso). Die Tarockkarte hat 78 Blatt (manchmal weniger) mit italien. oder frz. Farbzeichen, darunter 21 Tarocks mit den Zahlen 1-21 (oder I-XXI) und den Sküs (entspricht dem Joker). Die Tarockkarten sind illustriert (Doppelbild), z. B. mit Genreszenen, Tieren u. a. m., beim Tarot mit feststehenden Einzelbildern. - Die frühesten S. stammen aus Korea und China (7. Jh.), sie kamen im 13. Jh. nach Europa.
▣ Literatur:
Dt. S.-Museum Leinfelden-Echterdingen. Alle Karten auf den Tisch. Geschichte der standardisierten S. aller Welt, 2 Bde., Ausst.-Kat. Marburg 1990.
⃟ Hofmann, D.: Kultur- u. Kunstgeschichte der Spielkarte. Marburg 1995.
Spielkarten, Blätter für das Kartenspiel. Sie zeigen auf der Vorderseite meist farbige Figuren oder Ziffern, auf der Rückseite ein gleichmäßiges Muster. Eine bestimmte Anzahl von S. bildet ein Kartenspiel. Die europ. S. zeigen meist die Einteilung in vier Reihen (selten fünf) mit versch. Farben. Jede Reihe hat bis zu zehn Farb- oder Zahlenkarten sowie drei bis vier Figurenkarten.
Die dt. S. mit den Farben Eichel (Eckern), Grün (Laub), Herz (Rot) und Schellen bestehen aus 32 Blatt: Daus (Ass), König, Ober, Unter (Wenzel), 10, 9, 8 und 7. Die Schweizer S. haben ähnlich die Farben Eichel, Schilten (Wappenschilde), Rosen, Schellen. Die 10 befindet sich auf einem Banner, wie bereits auf frühen dt. S. Die frz. S. zeigen die Farben Trèfle (Treff; schwarzes Kleeblatt), Pique (Pik, Schippen; schwarze Lanzenspitze), Cœur (rotes Herz), Carreau (Eckstein, Karo, rotes Viereck) mit den Figuren Roi (König), Reine (Dame), Valet (Bube) und den Zählkarten 10-1, wobei die 1 (Ass) als höchster Wert gilt. Bei den italien. und span. S. (Trappolierkarten) werden als Serienzeichen verwendet: Coppe (span. Copas; dt. Kelche, Becher), Spade (Espadas; Schwerter), Denari (Oros; Münzen), Bastoni (Bastos; Stäbe oder Keulen), als Figuren Re (Rey; König), Cavallo (Caballo; Reiter), Fante (Sota; Bube), gelegentlich auch Regina (Reina; Königin), die Zahlen 10-2 und 1 (Asso). Die Tarockkarte hat 78 Blatt (manchmal weniger) mit italien. oder frz. Farbzeichen, darunter 21 Tarocks mit den Zahlen 1-21 (oder I-XXI) und den Sküs (entspricht dem Joker). Die Tarockkarten sind illustriert (Doppelbild), z. B. mit Genreszenen, Tieren u. a. m., beim Tarot mit feststehenden Einzelbildern. - Die frühesten S. stammen aus Korea und China (7. Jh.), sie kamen im 13. Jh. nach Europa.
▣ Literatur:
Dt. S.-Museum Leinfelden-Echterdingen. Alle Karten auf den Tisch. Geschichte der standardisierten S. aller Welt, 2 Bde., Ausst.-Kat. Marburg 1990.
⃟ Hofmann, D.: Kultur- u. Kunstgeschichte der Spielkarte. Marburg 1995.