Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Spektralklassen
Spektralklassen(Spektraltypen), in der Astronomie die auf den Sternspektren beruhenden Klassen von Sternen. Die beobachteten Spektren, die weitgehend den physikal. Aufbau einer Sternatmosphäre widerspiegeln, sind Kontinua mit Absorptions- und Emissionslinien. Für die Einteilung in S. ist die relative Stärke benachbarter Linien von besonderer Bedeutung. Eine sehr gebräuchl. Spektralklassifikation ist die am Harvard-Observatorium ausgearbeitete Harvard-Klassifikation, deren Klassen mit Großbuchstaben bezeichnet werden; geordnet nach fallenden Oberflächentemperaturen ergeben sich folgende S., die jeweils noch dezimal unterteilt sind:O sehr heiße, blaue Sterne mit Absorptionslinien bes. des ionisierten Heliums;
B heiße, blaue Sterne mit Absorptionslinien des neutralen Heliums;
A weißblaue Sterne mit Absorptionslinien des Wasserstoffs;
F weißgelbe Sterne mit schwächeren Wasserstofflinien und beginnenden Metalllinien (Eisen, Titan, Calcium);
G gelbe Sterne mit vorherrschenden Metalllinien;
K gelbrote Sterne mit noch kräftigeren Metalllinien und beginnenden Molekülbanden des Titanoxids;
M rote Sterne mit vorherrschenden Banden des Titanoxids;
Den Klassen O bis M (Hauptsequenz) gehören rd. 99 % der sichtbaren Sterne an. Die Nebensequenz bilden die S.:
C (früher R und N) kühle Sterne mit Banden von Kohlenstoffverbindungen, daher Kohlenstoffsterne;
S ähnlich den M-Sternen, aber mit starken Absorptionsbanden von Molekülen der Seltenerdmetalle.
Die restl. Sterne werden den Sonderklassen Q (Novae), P (planetar. Nebel) und W bzw. W-R (Wolf-Rayet-Sterne) zugeordnet. Unsere Sonne gehört zur S. G2.
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