Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Speichel
Speichel,von S.-Drüsen gebildetes und in die Mundhöhle oder den Anfangsteil des Darmtrakts abgegebenes Sekret von entweder wässriger (seröser) oder schleimiger (muköser) Konsistenz. Beim S. der Säugetiere (einschl. des Menschen) handelt es sich um einen Misch-S., dessen chem. Zusammensetzung und Menge (beim Menschen normalerweise 1-2 l je Tag; beim Rind bis zu 60 l je Tag), abhängig von der Nahrung sowie von psych. und nervösen Einflüssen, erheblich variieren kann. Der S. des Menschen ist meist schwach sauer (pH 5,8-7,8, im Mittel 6,4), wasserklar, geruch- und geschmacklos und viskos. Er enthält zu über 99 % Wasser, außerdem bakterizid wirkende Leukozyten, Schleimstoffe, Enzyme u. a. Eiweiße sowie Salze. Die Funktion des S. ist es, die Nahrung anzufeuchten, zu verdünnen und gleitfähig zu machen, um das Schlucken zu erleichtern. Außerdem bringt der S. Geschmacksstoffe in Lösung; die dauernde, wenn auch geringe (im Schlaf zusätzlich stark verminderte) S.-Abgabe hat Spülfunktion, d. h., sie dient der Selbstreinigung der Mundhöhle. Durch die S.-Amylase (Ptyalin) kommt es zu einer Spaltung von Stärke und Glykogen, d. h. zu einer Vorverdauung (die im Magen noch einige Zeit weitergeht).
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