Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Sparta
Spạrta(ngrch. Sparti), Hptst. des VerwBez. (Nomos) Lakonien, Griechenland, im S der Peloponnes, 11 900 Ew.; archäolog. Museum.- Von eingewanderten Dorern zw. 950 und 800 v. Chr. durch Zusammenschluss von fünf Ortschaften als Lakedämon (lat. Lacedaemon) gegr.; eroberte im 8./7. Jh. Messenien. Die Unterworfenen wurden zu Heloten oder Periöken, die als »Hopliten« im spartan. Heer kämpften. Vollbürger waren nur die Spartiaten. An der Spitze des Staates standen urspr. zwei Könige, deren Macht immer mehr auf die jährlich gewählten Ephoren überging. Durch die Gründung des Peloponnes. Bundes (Ende des 6. Jh.) wurde S. neben Athen zur Vormacht in Griechenland. Seit dem Ende des 7. Jh. kam es durch die Notwendigkeit, sich gegen die zahlenmäßig wachsende Schicht der Heloten zu behaupten, zu einer rigorosen Militarisierung. Nach entscheidender Beteiligung an den Perserkriegen (500-449/448), dem Sieg über Athen im Peloponnes. Krieg (431-404) und vorübergehend führender Stellung nach dem Königsfrieden 387/386 verlor S. seine Macht durch die Niederlagen gegen Theben 371 und 362 (Verlust Messeniens und damit der Existenzgrundlage); das Königtum in S. endete nach dem Scheitern polit. und sozialer Reformen 222 v. Chr. mit der Niederlage gegen die Makedonen. - Im MA. zunächst unter byzantin. Herrschaft, verfiel S. ab dem 13. Jh.; die heutige Stadt wurde 1834 in der Nähe der antiken neu gegründet.
Literatur:
Clauss, M.: S. München 1983.
S., hg. v. K. Christ. Darmstadt 1986.
Link, S.: Der Kosmos S. Recht u. Sitte in klass. Zeit. Darmstadt 1994.
Stibbe, C.: Das andere S. Aus dem Niederländ. Mainz 1996.
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