Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Spanischer Bürgerkrieg
Spanischer Bürgerkrieg,militärische Auseinandersetzung 1936-39 zw. nationalistisch-faschist. und konservativ-traditionalist. Kräften auf der einen und republikan. Truppen auf der anderen Seite. Im S. B. entluden sich die Spannungen zw. zentralist. und autonomist. Staatsdenken, zw. traditionell-kath. und liberal-sozialist. Auffassungen. Hinzu kamen die Gegensätze zw. Großgrundbesitzern, Bauern und Arbeitern. - General F. Franco Bahamonde löste im Juli 1936 in Spanisch-Marokko durch einen Putsch den Aufstand gegen die Republik aus, der dann auf das span. Mutterland übergriff; Franco gewann Andalusien und stieß durch die Extremadura nach Kastilien vor; auf seiner Seite griffen Truppen des faschist. Italien und des nat.-soz. Dtl. (Legion Condor, Zerstörung von Gernika-Lumo) ein, aufseiten der Republikaner, die militärtechn. Hilfen der UdSSR erhielten, zahlr. Freiwillige aus vielen Nationen (Internat. Brigaden). Versuche auf internat. Ebene, die Einmischung ausländ. Mächte zu unterbinden, scheiterten. Nach der vergebl. Belagerung von Madrid (Nov. 1936 bis März 1937) eroberte Franco 1937 Málaga, Bilbao, Santander und den Rest Asturiens; im Winter 1937/38 siegte er in den Kämpfen um Teruel. Der Durchbruch der Truppen Francos von Teruel zum Mittelmeer (damit Zweiteilung des noch verbliebenen republikan. Herrschaftsgebietes) und die Eroberung Kataloniens (Jan./ Febr. 1939) entschieden den S. B.; Madrid wurde am 28. 3. 1939 kampflos besetzt. Am 1. 4. 1939 verkündete Franco das Ende des Bürgerkrieges. Die Zahl der Todesopfer betrug etwa 600 000-800 000 Menschen, davon mehr als die Hälfte Zivilisten.
Literatur:
Bernecker, W. L.: Krieg in Spanien 1936-39. Darmstadt 1997.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Spanischer Bürgerkrieg