Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Sonett
Sonẹtt[italien.] das, Gedichtform aus 14 meist fünfhebigen jamb. Versen, die in zwei vier- (Quartette) und oft zwei dreizeilige (Terzette) Strophen gegliedert sind; vorwiegend mit dem Reimschema abba, abba, cde und cde. Der äußeren Form des S. entsprechen der syntakt. Bau und die innere Struktur: Die Quartette stellen in These und Antithese die Themen des Gedichts auf; die Terzette führen diese Themen in konzentrierter Form durch und bringen die Gegensätze anschließend zur Synthese. Häufig werden mehrere S. zum Sonettenkranz (Sonettenzyklus) verknüpft; er besteht meist aus 15 S., wobei sich das letzte (Meister-S.) aus den Anfangszeilen der 14 vorangegangenen S. zusammensetzt. - Das S. wurde in der 2. Hälfte des 13. Jh. im Umkreis Kaiser Friedrichs II. am Hof von Palermo durch die Vertreter der Sizilian. Dichterschule entwickelt; Meister des S. waren u. a. Dante Alighieri und F. Petrarca, später Shakespeare; in der dt. Literatur ist das S. seit dem 16. Jh. heimisch.
▣ Literatur:
J.-U. Fechner. Das Deutsche S. Dichtungen, Gattungspoetik, Dokumente, hg. v. München 1969.
⃟ Schlütter, H.-J. u. a.: S. Stuttgart 1979.
Sonẹtt[italien.] das, Gedichtform aus 14 meist fünfhebigen jamb. Versen, die in zwei vier- (Quartette) und oft zwei dreizeilige (Terzette) Strophen gegliedert sind; vorwiegend mit dem Reimschema abba, abba, cde und cde. Der äußeren Form des S. entsprechen der syntakt. Bau und die innere Struktur: Die Quartette stellen in These und Antithese die Themen des Gedichts auf; die Terzette führen diese Themen in konzentrierter Form durch und bringen die Gegensätze anschließend zur Synthese. Häufig werden mehrere S. zum Sonettenkranz (Sonettenzyklus) verknüpft; er besteht meist aus 15 S., wobei sich das letzte (Meister-S.) aus den Anfangszeilen der 14 vorangegangenen S. zusammensetzt. - Das S. wurde in der 2. Hälfte des 13. Jh. im Umkreis Kaiser Friedrichs II. am Hof von Palermo durch die Vertreter der Sizilian. Dichterschule entwickelt; Meister des S. waren u. a. Dante Alighieri und F. Petrarca, später Shakespeare; in der dt. Literatur ist das S. seit dem 16. Jh. heimisch.
▣ Literatur:
J.-U. Fechner. Das Deutsche S. Dichtungen, Gattungspoetik, Dokumente, hg. v. München 1969.
⃟ Schlütter, H.-J. u. a.: S. Stuttgart 1979.