Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Solschenizyn
Solschenịzyn,Alexandr Issajewitsch, russ. Schriftsteller, * Kislowodsk 11. 12. 1918; Mathematiklehrer, nach dt. Gefangenschaft 1945-53 im Arbeitslager, bis 1956 nach Mittelasien verbannt, 1957 rehabilitiert. 1962 erschien die Erzählung »Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch«, die erste Darstellung eines Zwangsarbeitslagers in der sowjet. Literatur. Seine (autobiograph.) Romane »Der erste Kreis der Hölle« (1968) und »Krebsstation« (2 Bde., 1968) konnten in der Sowjetunion nur im Samisdat verbreitet werden; 1969 Ausschluss aus dem Schriftstellerverband. S. erhielt 1970 den Nobelpreis für Literatur, den er jedoch nicht persönlich entgegennehmen durfte. Sein in Paris erschienener Roman »August vierzehn« (1971; erweitert 1983), erster Band des auf 20 Bände (»Knoten«) angelegten histor. Zyklus »Das rote Rad« über die Russ. Revolution mit ihrer Vor- und Nachgeschichte der Jahre 1914-22 (Bd. 2 »November sechzehn«, 1984; Bd. 3 »März siebzehn«, 1. und 2. Teil, 1989 und 1990; 1991 brach S. die Arbeit daran zunächst ab), und der dokumentar. Bericht über die sowjet. Straflager »Der Archipel GULAG« (7 Tle. in 3 Bden., Paris 1973-75) führten 1974 zur Ausbürgerung und Ausweisung aus der Sowjetunion. S. lebte seit Aug. 1976 in den USA; 1991 wurde er rehabilitiert und erhielt die russ. Staatsbürgerschaft zurück; seit 1994 lebt S. wieder in Moskau. — 1990 veröffentlichte er in Paris sein Manifest »Russlands Weg aus der Krise«.
▣ Literatur:
Scammell, M.: Solzhenitsyn. Neuausg. London 1985.
⃟ Akte S. 1965-77, hg. v. A. Korotov u. a. Berlin 1994.
Solschenịzyn,Alexandr Issajewitsch, russ. Schriftsteller, * Kislowodsk 11. 12. 1918; Mathematiklehrer, nach dt. Gefangenschaft 1945-53 im Arbeitslager, bis 1956 nach Mittelasien verbannt, 1957 rehabilitiert. 1962 erschien die Erzählung »Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch«, die erste Darstellung eines Zwangsarbeitslagers in der sowjet. Literatur. Seine (autobiograph.) Romane »Der erste Kreis der Hölle« (1968) und »Krebsstation« (2 Bde., 1968) konnten in der Sowjetunion nur im Samisdat verbreitet werden; 1969 Ausschluss aus dem Schriftstellerverband. S. erhielt 1970 den Nobelpreis für Literatur, den er jedoch nicht persönlich entgegennehmen durfte. Sein in Paris erschienener Roman »August vierzehn« (1971; erweitert 1983), erster Band des auf 20 Bände (»Knoten«) angelegten histor. Zyklus »Das rote Rad« über die Russ. Revolution mit ihrer Vor- und Nachgeschichte der Jahre 1914-22 (Bd. 2 »November sechzehn«, 1984; Bd. 3 »März siebzehn«, 1. und 2. Teil, 1989 und 1990; 1991 brach S. die Arbeit daran zunächst ab), und der dokumentar. Bericht über die sowjet. Straflager »Der Archipel GULAG« (7 Tle. in 3 Bden., Paris 1973-75) führten 1974 zur Ausbürgerung und Ausweisung aus der Sowjetunion. S. lebte seit Aug. 1976 in den USA; 1991 wurde er rehabilitiert und erhielt die russ. Staatsbürgerschaft zurück; seit 1994 lebt S. wieder in Moskau. — 1990 veröffentlichte er in Paris sein Manifest »Russlands Weg aus der Krise«.
▣ Literatur:
Scammell, M.: Solzhenitsyn. Neuausg. London 1985.
⃟ Akte S. 1965-77, hg. v. A. Korotov u. a. Berlin 1994.