Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Solidarität
Solidarität[lat.-frz.], die, Zusammengehörigkeitsgefühl von Individuen oder Gruppen in einem Sozialgefüge (i. w. S. auch von Staaten in internat. Bündnissen), das sich in gegenseitiger Hilfe und Unterstützung äußert. Neben den Formen der S. der Gesinnung (Einheitsbewusstsein) und S. des Handelns (gegenseitige Hilfsbereitschaft) gibt es die Interessen-S., die lediglich durch sachlich begründete Interessengleichheit in einer bestimmten Situation wirksam ist und nach dem Erreichen des gemeinsamen Zieles endet. S. hat sich v. a. seit dem 19. Jh. in der Arbeiterschaft entwickelt und war eine Grundvoraussetzung für die Kämpfe der Arbeiterbewegung. Da die Arbeits- und Lebensverhältnisse der Arbeiter heute zunehmend uneinheitlicher werden, müssen die Bedingungen für S.-Erfahrungen immer stärker erarbeitet und organisiert werden. Angesichts der Verelendung großer Teile der Dritten Welt, des ökonom. Zusammenbruchs in Osteuropa, der Massenarbeitslosigkeit und des Abbaus von Leistungen des Sozialstaates sowie andauernder Benachteiligung und Unterdrückung von Frauen, Alten, nat. Minderheiten usw. ist S. als Bereitschaft zur wechselseitigen oder einseitigen Unterstützung im Widerstand gegen Unrecht auch heute von zentraler Bedeutung.
▣ Literatur:
Christoph, K.: S. Baden-Baden 1979.
⃟ Hondrich, K. O. u. Koch-Arzberger, C.: S. in der modernen Gesellschaft. Frankfurt am Main 1994.
Solidarität[lat.-frz.], die, Zusammengehörigkeitsgefühl von Individuen oder Gruppen in einem Sozialgefüge (i. w. S. auch von Staaten in internat. Bündnissen), das sich in gegenseitiger Hilfe und Unterstützung äußert. Neben den Formen der S. der Gesinnung (Einheitsbewusstsein) und S. des Handelns (gegenseitige Hilfsbereitschaft) gibt es die Interessen-S., die lediglich durch sachlich begründete Interessengleichheit in einer bestimmten Situation wirksam ist und nach dem Erreichen des gemeinsamen Zieles endet. S. hat sich v. a. seit dem 19. Jh. in der Arbeiterschaft entwickelt und war eine Grundvoraussetzung für die Kämpfe der Arbeiterbewegung. Da die Arbeits- und Lebensverhältnisse der Arbeiter heute zunehmend uneinheitlicher werden, müssen die Bedingungen für S.-Erfahrungen immer stärker erarbeitet und organisiert werden. Angesichts der Verelendung großer Teile der Dritten Welt, des ökonom. Zusammenbruchs in Osteuropa, der Massenarbeitslosigkeit und des Abbaus von Leistungen des Sozialstaates sowie andauernder Benachteiligung und Unterdrückung von Frauen, Alten, nat. Minderheiten usw. ist S. als Bereitschaft zur wechselseitigen oder einseitigen Unterstützung im Widerstand gegen Unrecht auch heute von zentraler Bedeutung.
▣ Literatur:
Christoph, K.: S. Baden-Baden 1979.
⃟ Hondrich, K. O. u. Koch-Arzberger, C.: S. in der modernen Gesellschaft. Frankfurt am Main 1994.