Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Sokrates
Sokrates,grch. Philosoph, * Athen um 470 v. Chr., ✝ ebd. 399 v. Chr.; Sohn des Steinmetzen Sophroniskos und der Hebamme Phainarete,
mit Xanthippe. Wegen angebl. Einführung neuer Götter und Verführung der Jugend wurde S. zum Tod durch den Schierlingsbecher verurteilt. Da S. nur mündlich lehrte, geben nur die sekundären Quellen seiner Schüler (Anthistenes, Xenophon, Platon u. a.) Auskunft über seine Philosophie. - S. kritisiert die kosmolog. Spekulationen der Naturphilosophen, v. a. aber die Sophisten, deren Lehre mehr auf rhetor. Überredung als auf begründetes Wissen und Handeln gerichtet sei. Die Übereinstimmung zw. Wissen und Handeln ist das Hauptziel der Lehre des S., das er mit seiner Methode der Mäeutik zu erreichen versucht. Das begründete Wissen des Guten ziehe dabei das rechte Handeln notwendig nach sich: Wissen ist Tugend.
Literatur:
A. Patzer. Der histor. S., hg. v. Darmstadt 1987.
Gigon, O.: S. Sein Bild in Dichtung u. Geschichte. Tübingen 31994.
Martin, G.: S. Reinbek 1994.
Figal, G.: S. München 1995.
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