Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Sluter
Sluter['sly:tər], Claus, niederländ. Bildhauer, * Haarlem wohl um 1355, ✝ Dijon 31. 1. 1406; wurde 1385 von Philipp dem Kühnen an den Hof nach Dijon berufen; schuf für die Kartause Champmol bei Dijon die Figuren des Kirchenportals (am Mittelpfeiler die Mutter Gottes, am Gewände Philipp der Kühne von Burgund, seine Gemahlin, Johannes der Täufer und die hl. Katharina, 1391-97) und den »Mosesbrunnen« im ehem. Kreuzgang, urspr. eine überlebensgroße Kreuzigung. Zu den erhaltenen Figuren zählen sechs Propheten sowie der Torso des Gekreuzigten (1395-1406) von S. Für das Grabmal Philipps des Kühnen (begonnen 1384) schuf S. die Tumba mit der Gestalt des Toten, umgeben von den Nischenfiguren der Klagenden. In den Werken verbinden sich niederländ. und frz. Elemente zu einem eigenen Stil. Mit seinem Realismus und dem Ausdruck von Bewegung und Mimik der Figuren führte S. die got. Plastik des schönen Stils zu einer weit über ihre Zeit hinaus ohne Nachfolge bleibenden Monumentalität.
▣ Literatur:
Quarré, P.: Les pleurants des tombeaux des Ducs de Bourgogne. Paris 1952.
Sluter['sly:tər], Claus, niederländ. Bildhauer, * Haarlem wohl um 1355, ✝ Dijon 31. 1. 1406; wurde 1385 von Philipp dem Kühnen an den Hof nach Dijon berufen; schuf für die Kartause Champmol bei Dijon die Figuren des Kirchenportals (am Mittelpfeiler die Mutter Gottes, am Gewände Philipp der Kühne von Burgund, seine Gemahlin, Johannes der Täufer und die hl. Katharina, 1391-97) und den »Mosesbrunnen« im ehem. Kreuzgang, urspr. eine überlebensgroße Kreuzigung. Zu den erhaltenen Figuren zählen sechs Propheten sowie der Torso des Gekreuzigten (1395-1406) von S. Für das Grabmal Philipps des Kühnen (begonnen 1384) schuf S. die Tumba mit der Gestalt des Toten, umgeben von den Nischenfiguren der Klagenden. In den Werken verbinden sich niederländ. und frz. Elemente zu einem eigenen Stil. Mit seinem Realismus und dem Ausdruck von Bewegung und Mimik der Figuren führte S. die got. Plastik des schönen Stils zu einer weit über ihre Zeit hinaus ohne Nachfolge bleibenden Monumentalität.
▣ Literatur:
Quarré, P.: Les pleurants des tombeaux des Ducs de Bourgogne. Paris 1952.