Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Sinn
Sinn,allg. und im philosoph. Sprachgebrauch: die Bedeutung bzw. der Wert einer Sache, eines Vorgangs, eines Erlebnisses für jemanden oder etwas, daneben auch gleichbedeutend mit Zweck, Funktion. In der sprachanalyt. Philosophie unterschied G. Frege zw. S. und Bedeutung sprachl. Zeichen (»Morgenstern« und »Abendstern« bedeuten dasselbe, haben aber nicht denselben S.). Sinnvolles Handeln strebt einem Ziel zu, das selbst einen Wert darstellt. Dieser S.-Begriff wird auch auf die Gesch. und die Natur übertragen. Seit F. Nietzsche bezieht sich S. auch auf das Selbstverständnis des Menschen (S. des eigenen und des Lebens überhaupt).
Literatur:
Benesch, H.: Warum Weltanschauung? Eine psycholog. Bestandsaufnahme. Neuausg. Frankfurt am Main 1990.
Frankl, V. E.: Der leidende Mensch. Anthropolog. Grundlagen der Psychotherapie. Neuausg. München u. a. 1990.
Rauh, H. D.: Im Labyrinth der Geschichte. Die Sinnfrage von der Aufklärung zu Nietzsche. München 1990.
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