Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Sinai
I Sina|i(Horeb), im A. T. Berg der Gesetzgebung (Zehn Gebote) und des Bundesschlusses zw. Jahwe und dem Volk Israel in der gleichnamigen Wüste; eine genaue Lokalisierung ist nicht möglich, nach christl. Tradition der Djebel Musa der Halbinsel Sinai.
II Sina|i,
Halbinsel nördlich des Roten Meeres zw. dem Golf von Sues und dem Golf von Akaba, gehört zu Ägypten, als Verw.-Gebiet 60 714 km2, mit 254 000 Ew.; Hauptort ist El-Arisch. Der N ist ein Tafelland, das von der Küstenebene am Mittelmeer nach S bis 1 626 m ü. M. ansteigt, im S das stark zerklüftete kristalline S.-Gebirge (Djebel Katherin 2 637 m ü. M., im Djebel Musa 2 285 m ü. M.). Besiedelt sind außer den Küsten nur einzelne Gebirgsoasen; fast die Hälfte der Bev. lebt als Nomaden. Reiche Steinkohlenvorräte, an der Küste des Roten Meeres werden Erdöl und Manganerz gefördert. Seit 1980 Straßentunnel unter dem Sueskanal nach dem übrigen Ägypten. Am Fuß des Djebel Musa liegt das wohl seit dem 3./4. Jh. bestehende Katharinenkloster, zw. 548 und 564 von Kaiser Justinian I. befestigt, mit bed. Ikonen des 8.-15. Jh., Wachsmalereien des 5. und 6. Jh. sowie mehr als 3 000 Handschriften, darunter bes. der von K. von Tischendorf gefundene Codex Sinaiticus (grch. Bibelhandschrift aus dem 4. Jh.; Brit. Museum, London, Univ.bibliothek Leipzig). - Im israelisch-arab. »Sechstagekrieg« (Juni 1967) besetzten israel. Truppen die Halbinsel. Zw. 1974 und 1982 (bes. seit Abschluss des ägyptisch-israel. Friedensvertrags 1979) zog sich Israel etappenweise vom S. zurück. (Nahostkonflikt)
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Ansicht: Sinai