Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Siena
Siena,1) Provinz in der Toskana, Italien, 3 821 km2, (1997) 251 700 Einwohner.
2) Hptst. von 1), inmitten des toskan. Hügellandes, 55 300 Ew.; Erzbischofssitz, zwei Univ., kulturelles Zentrum mit zahlr. Museen und Bibliotheken, Weinmesse. Bed. Fremdenverkehr.- S., mit gut erhaltenem got. Stadtbild, ist reich an Kunstwerken. Das histor. Zentrum wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Der Ende des 12. Jh. begonnene Dom ist ein Hauptwerk der italien. Gotik, mit reicher Fassade, einer Kanzel von Niccolò Pisano (1265-67) und Marmorfußboden mit figürl. oder eingelegten Darstellungen. Auf der muschelförmigen Piazza del Campo, deren Wirkung von einzigartiger Geschlossenheit ist, ragt als weltl. Bau das Rathaus (1297 ff.) hervor, mit 102 m hohem Glockenturm Torre del Mangia (1338-48) und got. Fresken, bes. von Simone Martini und A. Lorenzetti. Auf dem Campo findet jährlich im August die Corsa del Palio, ein Pferderennen mittelalterl. Ursprungs, statt.- Urspr. etrusk. Siedlung, dann röm. Kolonie (Saena Iulia), war S. im MA. auf der Seite der Ghibellinen und schärfster Rivale von Florenz. Es erreichte im 13. Jh. den Höhepunkt seiner polit. Macht. 1555 wurde S. von den Spaniern erobert, die es an das Herzogtum Toskana abtraten.
Literatur:
Sabelberg, E.: Regionale Stadttypen in Italien. Wiesbaden 1984.
Die Kirchen von S., hg. v. P. A. Riedl u. a., auf mehrere Bände. ber. München 1985 ff.
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Ansicht: Siena