Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Siemens
I Siemens[nach Werner von Siemens] das, Einheitenzeichen S, abgeleitete SI-Einheit des elektr. Leitwertes; 1 S = 1 A/V = 1 Ω—1.
II Siemens,
1) August Friedrich, Unternehmer, * Menzendorf (Kr. Nordwestmecklenburg) 8. 12. 1826, ✝ Dresden 26. 5. 1904, Bruder von 2) und 4); erfand 1856 den Regenerativschmelzofen, der 1864 beim S.-Martin-Verfahren zur Anwendung kam.
2) Carl Wilhelm (seit 1883 Sir William S.), Industrieller, * Lenthe (heute zu Gehrden) 4. 4. 1823, ✝ London 19. 11. 1883, Bruder von 1) und 4); ging 1843 nach London. Die brit. Vertretung der S. & Halske AG wandelte er 1848 in ein Zweiggeschäft um, 1865 als S. Brothers & Co. verselbstständigt.
3) Georg von (seit 1899), Bankier, * Torgau 21. 10. 1839, ✝ Berlin 23. 10. 1901, Vetter von 4); seit 1870 Direktor der von ihm gegr. Dt. Bank AG, durch die er große Auslandsunternehmungen (u. a. Bau der Anatol. und der Bagdadbahn) förderte.
4) Werner von (seit 1888), Ingenieur und Unternehmer, Mitbegründer der Elektrotechnik, * Lenthe (heute zu Gehrden) 13. 12. 1816, ✝ Berlin 6. 12. 1892, Bruder von 1) und 2), Vetter von 3), Vater von 5); erfand 1846 einen elektr. Zeigertelegrafen mit Selbstunterbrechung und die nahtlose Umkleidung von Telegrafenleitungen mit Guttapercha. 1847 gründete er mit J. G. Halske die Telegraphen Bau-Anstalt von Siemens & Halske, die die Keimzelle des Unternehmens Siemens wurde. S. erfand u. a. 1856 den Doppel-T-Anker; 1866 die Dynamomaschine, womit er die Starkstromtechnik einleitete, die neben weiteren Erfindungen als neues Betätigungsfeld der Firma Siemens & Halske zu einem stetigen Aufstieg verhalf; baute 1879 die erste funktionstüchtige elektr. Lokomotive und 1880 den ersten elektr. Aufzug. Mithilfe seiner Brüder Wilhelm und Carl (* 1829, ✝ 1906) dehnte er seine Geschäftstätigkeit auch auf England und Russland aus. - S. verband wiss. Begabung mit erfinder. Geschick, geschäftl. Weitblick und sozialer Verantwortung. Er war maßgeblich an der Einführung eines dt. Patent-Ges. beteiligt. 1887 wirkte er an der Gründung der »Physikalisch-Techn. Reichsanstalt« mit; schrieb u. a. »Lebenserinnerungen« (1892).
▣ Literatur:
Weiher, S. von: W. v. S. Göttingen u. a. 1970.
5) Wilhelm von, Industrieller, * Berlin 30. 7. 1855, ✝ Arosa (Schweiz) 14. 10. 1919, Sohn von 4); förderte u. a. die Glühlampenherstellung (Miterfinder der Tantallampe), den Schnelltelegrafen, den elektr. Bahnantrieb, die elektr. Fernsteuerung, wurde 1884 Mitinhaber und nach Ausscheiden seines Vaters 1890 Leiter der S. & Halske AG.
I Siemens[nach Werner von Siemens] das, Einheitenzeichen S, abgeleitete SI-Einheit des elektr. Leitwertes; 1 S = 1 A/V = 1 Ω—1.
II Siemens,
1) August Friedrich, Unternehmer, * Menzendorf (Kr. Nordwestmecklenburg) 8. 12. 1826, ✝ Dresden 26. 5. 1904, Bruder von 2) und 4); erfand 1856 den Regenerativschmelzofen, der 1864 beim S.-Martin-Verfahren zur Anwendung kam.
2) Carl Wilhelm (seit 1883 Sir William S.), Industrieller, * Lenthe (heute zu Gehrden) 4. 4. 1823, ✝ London 19. 11. 1883, Bruder von 1) und 4); ging 1843 nach London. Die brit. Vertretung der S. & Halske AG wandelte er 1848 in ein Zweiggeschäft um, 1865 als S. Brothers & Co. verselbstständigt.
3) Georg von (seit 1899), Bankier, * Torgau 21. 10. 1839, ✝ Berlin 23. 10. 1901, Vetter von 4); seit 1870 Direktor der von ihm gegr. Dt. Bank AG, durch die er große Auslandsunternehmungen (u. a. Bau der Anatol. und der Bagdadbahn) förderte.
4) Werner von (seit 1888), Ingenieur und Unternehmer, Mitbegründer der Elektrotechnik, * Lenthe (heute zu Gehrden) 13. 12. 1816, ✝ Berlin 6. 12. 1892, Bruder von 1) und 2), Vetter von 3), Vater von 5); erfand 1846 einen elektr. Zeigertelegrafen mit Selbstunterbrechung und die nahtlose Umkleidung von Telegrafenleitungen mit Guttapercha. 1847 gründete er mit J. G. Halske die Telegraphen Bau-Anstalt von Siemens & Halske, die die Keimzelle des Unternehmens Siemens wurde. S. erfand u. a. 1856 den Doppel-T-Anker; 1866 die Dynamomaschine, womit er die Starkstromtechnik einleitete, die neben weiteren Erfindungen als neues Betätigungsfeld der Firma Siemens & Halske zu einem stetigen Aufstieg verhalf; baute 1879 die erste funktionstüchtige elektr. Lokomotive und 1880 den ersten elektr. Aufzug. Mithilfe seiner Brüder Wilhelm und Carl (* 1829, ✝ 1906) dehnte er seine Geschäftstätigkeit auch auf England und Russland aus. - S. verband wiss. Begabung mit erfinder. Geschick, geschäftl. Weitblick und sozialer Verantwortung. Er war maßgeblich an der Einführung eines dt. Patent-Ges. beteiligt. 1887 wirkte er an der Gründung der »Physikalisch-Techn. Reichsanstalt« mit; schrieb u. a. »Lebenserinnerungen« (1892).
▣ Literatur:
Weiher, S. von: W. v. S. Göttingen u. a. 1970.
5) Wilhelm von, Industrieller, * Berlin 30. 7. 1855, ✝ Arosa (Schweiz) 14. 10. 1919, Sohn von 4); förderte u. a. die Glühlampenherstellung (Miterfinder der Tantallampe), den Schnelltelegrafen, den elektr. Bahnantrieb, die elektr. Fernsteuerung, wurde 1884 Mitinhaber und nach Ausscheiden seines Vaters 1890 Leiter der S. & Halske AG.