Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Siegel
I Siegel[lat. sigillum], Abdruck eines oft ebenfalls S. genannten Stempels (Petschaft), Fingerringes oder im Altertum auch einer kleinen Walze (Roll-S.) mit spiegelverkehrt eingraviertem S.-Bild und Schrift in eine weiche, später erhärtende Masse, z. B. Ton (im ganzen Altertum und bei Arabern), Wachs, Blei (Papst-S.), S.-Lack (seit dem 16. Jh.). Das S. diente als Erkennungs- und Beglaubigungszeichen, auch als Verschluss von Schriftstücken oder Gefäßen zum Schutz vor unbefugter Kenntnisnahme bzw. Verfälschung des Inhalts. Das heutige Amts-S. von Behörden ist der Abdruck eines Farbstempels. - Nach der Darstellung im S.-Bild werden Schrift-, Bildszenen-, Porträt- und Wappen-S. unterschieden.
Im MA. bildeten die S. einen wesentl. Bestandteil des Rechtswesens. Allg. Glaubwürdigkeit besaßen zunächst nur die S. des Papstes, des Kaisers, der Könige und Fürsten sowie der geistl. Korporationen für ihre Urkunden (Bullen). Zur Erhöhung der Sicherheit dienten rückseitige Abdrücke kleiner Ring-S., die sich zu Sekret- oder Geheim-S. entwickelten. (Steinschneidekunst)
Literatur:
Kittel, E.: S. Braunschweig 1970.
Boochs, W.: S. u. Siegeln im alten Ägypten. Sankt Augustin 1982.
II Siegel
[si:gl], Don, amerikan. Filmregisseur, * Chicago (Ill.) 26. 10. 1912, ✝ Nipomo (Calif.) 20. 4. 1991; erfolgreich mit Actionfilmen (»Ein Fressen für die Geier«, 1969; »Dirty Harry«, 1971; »Der große Coup«, 1972; »Flucht von Alcatraz«, 1979; »Verhext«, 1982).
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