Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Sieden
Sieden,der Übergang eines Stoffes vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand durch Aufnahme therm. Energie (Verdampfungswärme, -enthalpie). Im Ggs. zur Verdunstung vollzieht sich das S. nicht an der Oberfläche, sondern in allen Teilen der Flüssigkeit unter Bildung von Dampfblasen, wenn der Dampfdruck im Innern die Größe des äußeren Druckes erreicht hat. Die zugehörige Temperatur heißt Siedetemperatur (Siedepunkt, Kochpunkt). Sie ist von der Art des Stoffes und vom äußeren Druck abhängig; z. B. nimmt der Siedepunkt des Wassers bei je 300 m Höhenzunahme und entsprechender Druckabnahme um 1 ºC ab (Siedepunkterniedrigung). Der Siedepunkt beim Normdruck (1 013,25 hPa) heißt normaler Siedepunkt (bei Wasser 100 ºC). Im Unterschied zu reinen Stoffen mit definierter Siedetemperatur zeigen Mischungen einen Siedeverlauf innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen (Siedeintervall). Wärmezufuhr nach Erreichen des Siedepunkts erhöht die Temperatur nicht mehr, die Energie wird zum Verdampfen der Flüssigkeit verbraucht. Jedoch können staub- und gasfreie Flüssigkeiten etwas über den Siedepunkt erwärmt werden, ohne dass sie zu sieden beginnen (Siedeverzug), da der Siedebeginn vom Vorhandensein geringer Gasmengen abhängig ist. Bei verdünnten Lösungen schwer flüchtiger Substanzen verringert sich der Dampfdruck im Vergleich zum reinen Lösungsmittel, und die Erhöhung der Siedetemperatur ist der molaren Konzentration des gelösten Stoffes proportional (Siedepunkterhöhung). Daraus kann die Molmasse des gelösten Stoffes bestimmt werden (Ebullioskopie).
Sieden,der Übergang eines Stoffes vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand durch Aufnahme therm. Energie (Verdampfungswärme, -enthalpie). Im Ggs. zur Verdunstung vollzieht sich das S. nicht an der Oberfläche, sondern in allen Teilen der Flüssigkeit unter Bildung von Dampfblasen, wenn der Dampfdruck im Innern die Größe des äußeren Druckes erreicht hat. Die zugehörige Temperatur heißt Siedetemperatur (Siedepunkt, Kochpunkt). Sie ist von der Art des Stoffes und vom äußeren Druck abhängig; z. B. nimmt der Siedepunkt des Wassers bei je 300 m Höhenzunahme und entsprechender Druckabnahme um 1 ºC ab (Siedepunkterniedrigung). Der Siedepunkt beim Normdruck (1 013,25 hPa) heißt normaler Siedepunkt (bei Wasser 100 ºC). Im Unterschied zu reinen Stoffen mit definierter Siedetemperatur zeigen Mischungen einen Siedeverlauf innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen (Siedeintervall). Wärmezufuhr nach Erreichen des Siedepunkts erhöht die Temperatur nicht mehr, die Energie wird zum Verdampfen der Flüssigkeit verbraucht. Jedoch können staub- und gasfreie Flüssigkeiten etwas über den Siedepunkt erwärmt werden, ohne dass sie zu sieden beginnen (Siedeverzug), da der Siedebeginn vom Vorhandensein geringer Gasmengen abhängig ist. Bei verdünnten Lösungen schwer flüchtiger Substanzen verringert sich der Dampfdruck im Vergleich zum reinen Lösungsmittel, und die Erhöhung der Siedetemperatur ist der molaren Konzentration des gelösten Stoffes proportional (Siedepunkterhöhung). Daraus kann die Molmasse des gelösten Stoffes bestimmt werden (Ebullioskopie).