Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Shelley
Shelley['ʃelɪ],
1) Mary Wollstonecraft, engl. Schriftstellerin, * London 30. 8. 1797, ✝ ebd. 1. 2. 1851; Tochter von W. und Mary Godwin, ab 1816
mit 2); schrieb den Schauerroman »Frankenstein, oder der moderne Prometheus« (3 Bde., 1818), eine bis in das Jahr 2100 reichende Antiutopie.
2) Percy Bysshe, engl. Dichter, * Field Place (bei Horsham, Cty. West Sussex) 4. 8. 1792, ✝ (bei einem Segelunfall ertrunken) bei Viareggio (Italien) 8. 7. 1822, ab 1816
mit 1); schrieb als Student in Oxford 1811 die Streitschrift »The necessity of atheism« (mit T. J. Hogg) und wurde deshalb von der Univ. verwiesen. Von der Gesellschaft geächtet, flüchtete er 1814 in die Schweiz, dann nach Italien. - Aus seinen Schriften spricht leidenschaftl. Auflehnung gegen jede Art der Einengung des Individuums (»Königin Mab«, Lehrgedicht 1813, auch u. d. T. »Feenkönigin«; »Alastor«, 1816; »Die Empörung des Islam«, Epos, 1818; »Der entfesselte Prometheus«, Drama, 1820). Ein aus der antiken Philosophie (Platon) und der Vernunftreligion der Aufklärung geschöpfter idealist. Pantheismus ist für ihn persönl. Erlebnis; das Gefühl des Einsseins mit der Natur findet unmittelbaren Ausdruck, v. a. in den großen Oden (»Ode to the west wind«, »To a skylark«), die wie die melodramat. Renaissancekomödie »Die Cenci« (1819) in Italien entstanden.
Literatur:
O'Neill, M.: P. B. S. London 1989.
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