Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Shaolin
Shaolin[ʃ-; chines. »junger Wald«], buddhist. Kloster in der chines. Prov. Henan, im Kr. Dengfeng; gegr. 495 am westl. Fuß des Berges Songshan; diente zunächst als Unterkunft des nach China gereisten ind. buddhist. Mönchs Bhadra (chines. Batuo), der erster Abt des Klosters war. Auch Bodhidharma, erster Patriarch des Chan-Buddhismus (japan. Zen), hielt sich 527-536 hier auf. Als erstes chan-buddhist. Kloster nahm S. eine herausragende Stellung ein. Kaiserl. Landschenkungen, Steuerbegünstigungen, umfassende Restaurationen u. a. großzügige Zuwendungen ließen das Kloster rasch erstarken; Ausdruck dafür war die Gründung versch. Zweigklöster zu Beginn der Yuan-Dynastie (1271-1386). Das Kloster wurde aber auch mehrmals zerstört: z. B. 574 nach einem Verbot des Buddhismus durch Kaiser Wudi der Nördl. Zhou-Dynastie, angeblich auch im Rahmen der großen Buddhistenverfolgung unter Kaiser Wuzong (841-846) und am Ende der Yuan-Dynastie. In der Warlord-Periode (1916-28) geriet S. zw. die Fronten und brannte 1928 vollständig nieder. Nach Gründung der VR China wurde das Kloster allmählich wieder aufgebaut und zw. 1981 und 1985 restauriert.
Seit dessen Frühzeit pflegte man in S. die traditionellen chines. Kampfkünste (Wushu). Aufgrund der Ausbildung von Kriegermönchen und der engen Beziehungen des Klosters zum Kaiserhof unterstützte S. häufig imperiale Machtpolitik (mit Soldaten und Ausbildern in der Armee, durch Beteiligung an der Niederschlagung von Aufständen und durch Hilfe im Kampf gegen japan. Piraten während des 16. Jh.). Die intensive Beschäftigung mit Kampfkunst in S. führte zur Entstehung einer eigenständigen Schule des Wushu (bekannt als Shaolinquan bzw. Shaolinwushu oder als Äußere Schule) mit vielfältigen Formen (mit und ohne Waffen). Im Zuge der Rückbesinnung auf die traditionellen Kampfkünste sowie angesichts der zunehmenden Popularisierung und Kommerzialisierung der S.-Kampfkunst wurde 1986 nahe dem Kloster ein Kampfsportzentrum speziell für Ausländer errichtet. - Um das Kloster ranken sich zahlr. Legenden, die in Spielfilmen und Romanen, z. T. auch in (Fach-)Büchern über Kampfkünste Eingang fanden.
Shaolin[ʃ-; chines. »junger Wald«], buddhist. Kloster in der chines. Prov. Henan, im Kr. Dengfeng; gegr. 495 am westl. Fuß des Berges Songshan; diente zunächst als Unterkunft des nach China gereisten ind. buddhist. Mönchs Bhadra (chines. Batuo), der erster Abt des Klosters war. Auch Bodhidharma, erster Patriarch des Chan-Buddhismus (japan. Zen), hielt sich 527-536 hier auf. Als erstes chan-buddhist. Kloster nahm S. eine herausragende Stellung ein. Kaiserl. Landschenkungen, Steuerbegünstigungen, umfassende Restaurationen u. a. großzügige Zuwendungen ließen das Kloster rasch erstarken; Ausdruck dafür war die Gründung versch. Zweigklöster zu Beginn der Yuan-Dynastie (1271-1386). Das Kloster wurde aber auch mehrmals zerstört: z. B. 574 nach einem Verbot des Buddhismus durch Kaiser Wudi der Nördl. Zhou-Dynastie, angeblich auch im Rahmen der großen Buddhistenverfolgung unter Kaiser Wuzong (841-846) und am Ende der Yuan-Dynastie. In der Warlord-Periode (1916-28) geriet S. zw. die Fronten und brannte 1928 vollständig nieder. Nach Gründung der VR China wurde das Kloster allmählich wieder aufgebaut und zw. 1981 und 1985 restauriert.
Seit dessen Frühzeit pflegte man in S. die traditionellen chines. Kampfkünste (Wushu). Aufgrund der Ausbildung von Kriegermönchen und der engen Beziehungen des Klosters zum Kaiserhof unterstützte S. häufig imperiale Machtpolitik (mit Soldaten und Ausbildern in der Armee, durch Beteiligung an der Niederschlagung von Aufständen und durch Hilfe im Kampf gegen japan. Piraten während des 16. Jh.). Die intensive Beschäftigung mit Kampfkunst in S. führte zur Entstehung einer eigenständigen Schule des Wushu (bekannt als Shaolinquan bzw. Shaolinwushu oder als Äußere Schule) mit vielfältigen Formen (mit und ohne Waffen). Im Zuge der Rückbesinnung auf die traditionellen Kampfkünste sowie angesichts der zunehmenden Popularisierung und Kommerzialisierung der S.-Kampfkunst wurde 1986 nahe dem Kloster ein Kampfsportzentrum speziell für Ausländer errichtet. - Um das Kloster ranken sich zahlr. Legenden, die in Spielfilmen und Romanen, z. T. auch in (Fach-)Büchern über Kampfkünste Eingang fanden.