Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Sevilla
Sevilla[sɛ'βiʎa],
1) Provinz in Andalusien, Spanien, 14 036 km2, (1991) 1,62 Mio. Einwohner.
2) Hptst. von 1), am Guadalquivir, 87 km vor seiner Mündung, 678 200 Ew.; wirtsch. und kultureller Mittelpunkt Andalusiens; Erzbischofssitz, Univ. (gegr. 1502), Hochschulen für Musik, Kunst, Architektur, älteste naut. Schule der Erde (gegr. 1552), Priesterseminar, mehrere Bibliotheken, Museen, Archivo General de Indias, Stierkampfarena; Flugzeugwerke, Werft, Textil-, chem., metallurg., Porzellan-, Keramik-, Tabak- u. a. Ind., Korkverarbeitung; Handelshafen, der bei Flut für Seeschiffe bis 9 m Tiefgang zugänglich ist; internat. Flughafen.- Die got. Kathedrale (1402 begonnen) birgt bed. Kunstschätze und das Grabmal des Kolumbus. Im N ist ihr der ehem. Moscheehof Patio de los Naranjos vorgelagert, an der NO-Ecke erhebt sich der 93 m hohe Glockenturm Giralda, ein ehem. Minarett, das Wahrzeichen der Stadt. Der urspr. almohad. Alcázar (erhalten blieb der Innenhof »Patio del Yeso«) wurde im 14. Jh. im Mudéjarstil umgebaut. Kathedrale, Alcázar und Archivo General de Indias sind UNESCO-Weltkulturerbe. Weitere bed. Bauten: Casa Pilatos (1520, im Mudéjarstil), Renaissance-Rathaus (1527), Casa Lonja (ehem. Börse, 1583-98; beherbergt heute das Archivo General de Indias). Im Zusammenhang mit der Weltausstellung 1992 wurden weitgehende städtebaul. Veränderungen durchgeführt, neben Wohnanlagen entstanden u. a. das Opernhaus (1991 eingeweiht), der Bahnhof Santa Justa sowie der Flughafen San Pablo.- S. ist eine phönik. Gründung, hieß unter den Iberern Hispalis; wurde 45 v. Chr. von den Römern erobert, 411 wurde es Hptst. der Wandalen, 441-567 war es Hptst. des Westgotenreichs, ab 712 unter arab. Herrschaft, erlebte es ab 1147 als Hptst. des Almohadenreichs eine Blütezeit. 1248 fiel es an Kastilien. Seit der Entdeckung Amerikas war S. bis zum Anfang des 18. Jh. wichtigster Hafen und eine der reichsten Städte Spaniens.
Sevilla[sɛ'βiʎa],
1) Provinz in Andalusien, Spanien, 14 036 km2, (1991) 1,62 Mio. Einwohner.
2) Hptst. von 1), am Guadalquivir, 87 km vor seiner Mündung, 678 200 Ew.; wirtsch. und kultureller Mittelpunkt Andalusiens; Erzbischofssitz, Univ. (gegr. 1502), Hochschulen für Musik, Kunst, Architektur, älteste naut. Schule der Erde (gegr. 1552), Priesterseminar, mehrere Bibliotheken, Museen, Archivo General de Indias, Stierkampfarena; Flugzeugwerke, Werft, Textil-, chem., metallurg., Porzellan-, Keramik-, Tabak- u. a. Ind., Korkverarbeitung; Handelshafen, der bei Flut für Seeschiffe bis 9 m Tiefgang zugänglich ist; internat. Flughafen.- Die got. Kathedrale (1402 begonnen) birgt bed. Kunstschätze und das Grabmal des Kolumbus. Im N ist ihr der ehem. Moscheehof Patio de los Naranjos vorgelagert, an der NO-Ecke erhebt sich der 93 m hohe Glockenturm Giralda, ein ehem. Minarett, das Wahrzeichen der Stadt. Der urspr. almohad. Alcázar (erhalten blieb der Innenhof »Patio del Yeso«) wurde im 14. Jh. im Mudéjarstil umgebaut. Kathedrale, Alcázar und Archivo General de Indias sind UNESCO-Weltkulturerbe. Weitere bed. Bauten: Casa Pilatos (1520, im Mudéjarstil), Renaissance-Rathaus (1527), Casa Lonja (ehem. Börse, 1583-98; beherbergt heute das Archivo General de Indias). Im Zusammenhang mit der Weltausstellung 1992 wurden weitgehende städtebaul. Veränderungen durchgeführt, neben Wohnanlagen entstanden u. a. das Opernhaus (1991 eingeweiht), der Bahnhof Santa Justa sowie der Flughafen San Pablo.- S. ist eine phönik. Gründung, hieß unter den Iberern Hispalis; wurde 45 v. Chr. von den Römern erobert, 411 wurde es Hptst. der Wandalen, 441-567 war es Hptst. des Westgotenreichs, ab 712 unter arab. Herrschaft, erlebte es ab 1147 als Hptst. des Almohadenreichs eine Blütezeit. 1248 fiel es an Kastilien. Seit der Entdeckung Amerikas war S. bis zum Anfang des 18. Jh. wichtigster Hafen und eine der reichsten Städte Spaniens.