Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Setzmaschine
Setzmaschine,1) Aufbereitung: Maschine zum Trennen verwertbarer Mineralkörner von tauben Gesteinskörnern in einem pulsierenden Wasser- oder Luftstrom infolge ihrer unterschiedl. Dichte.
2) graf. Technik: Maschine zur Herstellung eines Schriftsatzes. Zeilen- und Einzelbuchstaben-S. dienen zur Herstellung von Bleisatz. Die Zeilensetz- und -gießmaschine (Linotype, 1884 von O. Mergenthaler erfunden) liefert fertig gesetzte Zeilen. Der Setzer betätigt eine Tastatur, wodurch aus einem Magazin eine den angeschlagenen Buchstaben tragende Gussform (Matrize) fällt und in einem Sammler zu einer Zeile aneinander gereiht wird. Diese gesetzte Zeile gelangt zur Gießvorrichtung und wird abgegossen. Die gegossene Zeile wird ausgestoßen und beschnitten, die Matrizen werden durch einen Aufzug in die Magazine zurückgeführt. Die Maschine liefert 5 000-7 000 Buchstaben stündlich. Bei der Einzelbuchstaben-S. (Monotype) sind Setzen und Gießen zwei getrennte Arbeitsgänge. Mit einem Taster werden in ein laufendes Lochband den Buchstaben entsprechende Lochkombinationen gestanzt, oder der Text wird auf Magnetband gespeichert. In der Gießmaschine werden die den Lochkombinationen entsprechenden Buchstaben einzeln gegossen und dann zu Zeilen aneinander gereiht (über 8 000 Buchstaben stündlich). - Foto- und Lichtsatz liefern Film oder Papier für die Druckformen des Flach- und Tiefdrucks. Bei Foto-S. wird der Satz photomechanisch mithilfe von Filmnegativen hergestellt. Die Buchstabenvorlagen sind Negative, je nach Maschinentyp auf viereckigen Schriftrahmen oder runden Schriftscheiben, flachen oder zylindr. Filmstreifen. Für Foto-S., die das Buchstabenbild elektronisch speichern und nach Art des Fernsehbildes zur Belichtung abbilden, hat sich die Bez. Licht-S. eingebürgert. Die Foto-S. werden wegen ihrer hohen Arbeitsgeschwindigkeiten (bis zu 1 Mio. belichtete Buchstaben je Stunde) i. d. R. durch Lochbänder, Magnetband oder in der S. selbst (Computersatz) mit Satzrechnern gekoppelt. Da beim Fotosatz keine an starre Körper gebundene Buchstaben benutzt werden, lassen sich diese flexibel rücken, verändern oder kursiv stellen. Dank der fast immer eingebauten Vergrößerungseinrichtung sind beliebige Schriftgrade möglich ohne den bei Bleisatz nötigen großen Bestand an Lettern oder Matrizen. Bei Schreib-S. entsteht das Schriftbild direkt, oder ein vorher mit dem Perforator gestanztes Lochband steuert das Schreiben des Klartextes (Composersatz).
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