Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Semiten
Semiten,im 18. Jh. entstandener Begriff, der aufgrund der »Völkertafel« in 1. Mos. 10 eine Reihe von Völkern als Träger einer gemeinsamen Sprache (»Semitisch«) bezeichnet. Danach gingen von Sem 26 Völker aus, u. a. Elamiter, Assyrer, Babylonier und Aramäer. Die Völkertafel ist aber im Wesentlichen geographisch orientiert (das Siedlungsgebiet der S. reicht hier von Westanatolien bis Persien und von Armenien bis zum Roten Meer), und die in ihr genannten Völker bilden keine geschlossene Gruppe im Sinn der Völkerkunde. Der Begriff ist daher ethnographisch untauglich und zudem durch seinen wertenden Missbrauch in Rassentheorien des 19. und 20. Jh. (Antisemitismus, Rassismus) diskreditiert; er kann nur sprachwissenschaftlich und eingeschränkt auf die semit. Sprachfamilie angewandt werden.
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