Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Selbstorganisation
Selbst|organisation,das spontane Entstehen neuer Strukturen in dynam. Systemen, das auf das kooperative Wirken von Teilsystemen zurückgeht. S. tritt in offenen physikal. Systemen fern vom thermodynam. Gleichgewicht auf, denen aus der Umgebung Energie zugeführt wird. Die nichtlineare innere Systemdynamik nutzt diese Energie in irreversiblen Prozessen zur Ausbildung komplexerer, räumlich und/oder zeitlich geordneter Strukturen. Beispiele für solche S. finden sich in atmosphär. Vorgängen (z. B. period. Wolkenanordnungen), bei chem. Reaktionen (z. B. Musterbildung in flüssigen Kristallen und Micellen), beim Strahlungsfeld eines Lasers oder bei der spontanen Umorganisation von Zellen lebender Organismen. Zu den versch. theoret. Konzepten der S. gehören die Theorie der dissipativen Strukturen, die sich auf Entropiekriterien stützt, und die Synergetik. - Das Erklärungsprinzip der S. wird auch in den Sozialwiss. und in der Wirtschaftswiss. angewendet, um Sozialstrukturen und kooperative Phänomene wie die Entstehung von wirtsch. Zyklen qualitativ zu erfassen. In den Geisteswiss. ergeben sich z. T. neue erkenntnistheoret. Betrachtungsweisen, etwa in der Frage nach der Möglichkeit von Selbstbewusstsein.
▣ Literatur:
Ebeling, W.: Chaos - Ordnung - Information. Frankfurt am Main u. a. 21991.
⃟ Jantsch, E.: Die S. des Universums. Neuausg. München u. a. 1992.
⃟ Greschik, S.: Das Chaos u. seine Ordnung. Einführung in komplexe Systeme. München 1998.
Selbst|organisation,das spontane Entstehen neuer Strukturen in dynam. Systemen, das auf das kooperative Wirken von Teilsystemen zurückgeht. S. tritt in offenen physikal. Systemen fern vom thermodynam. Gleichgewicht auf, denen aus der Umgebung Energie zugeführt wird. Die nichtlineare innere Systemdynamik nutzt diese Energie in irreversiblen Prozessen zur Ausbildung komplexerer, räumlich und/oder zeitlich geordneter Strukturen. Beispiele für solche S. finden sich in atmosphär. Vorgängen (z. B. period. Wolkenanordnungen), bei chem. Reaktionen (z. B. Musterbildung in flüssigen Kristallen und Micellen), beim Strahlungsfeld eines Lasers oder bei der spontanen Umorganisation von Zellen lebender Organismen. Zu den versch. theoret. Konzepten der S. gehören die Theorie der dissipativen Strukturen, die sich auf Entropiekriterien stützt, und die Synergetik. - Das Erklärungsprinzip der S. wird auch in den Sozialwiss. und in der Wirtschaftswiss. angewendet, um Sozialstrukturen und kooperative Phänomene wie die Entstehung von wirtsch. Zyklen qualitativ zu erfassen. In den Geisteswiss. ergeben sich z. T. neue erkenntnistheoret. Betrachtungsweisen, etwa in der Frage nach der Möglichkeit von Selbstbewusstsein.
▣ Literatur:
Ebeling, W.: Chaos - Ordnung - Information. Frankfurt am Main u. a. 21991.
⃟ Jantsch, E.: Die S. des Universums. Neuausg. München u. a. 1992.
⃟ Greschik, S.: Das Chaos u. seine Ordnung. Einführung in komplexe Systeme. München 1998.