Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Seifert
Seifert,Jaroslav, tschech. Lyriker, * Prag 23. 9. 1901, ✝ ebd. 10. 1. 1986; bekannte sich in seinem Frühwerk zur proletar. Dichtung; war Mitbegründer der dem Futurismus nahe stehenden advantgardist. Künstlergruppe Devětsil und Vertreter der Dichtung des (dem Surrealismus verwandten) Poetismus. In gefühlvoller, lebendiger Stimmungslyrik schlug er z. T. melanchol. Töne an und verwendete knappe, liedhafte Versformen; schrieb auch Reportagen, Feuilletons, Kinderbücher, Übersetzungen (»Was einmal Liebe war«, 1954; »Der Halleysche Komet«, 1967; »Im Spiegel hat er das Dunkel«, dt. und tschech. Ausw., 1982; »Gewitter der Welt«, 1983). S. wandte sich 1968 gegen die Invasion seines Landes und war Mitunterzeichner der »Charta 77«, in den 70er-Jahren, erhielt Publikationsverbot; Nobelpreis für Literatur 1984.
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