Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Seidel
I Seidel(Seitel) [von lat. situla »Eimer«],
1) Bierglas.
2) altes Flüssigkeitsmaß, in Bayern 0,535 l, in Österreich 0,354 l.
II Seidel,
1) Hanns, Politiker, * Schweinheim (heute zu Aschaffenburg) 12. 10. 1901, ✝ München 5. 8. 1961; 1947-55 Wirtschaftsmin., 1957-60 MinPräs. in Bayern, 1955-61 Vors. der CSU.
2) Heinrich, Schriftsteller, * Perlin (Kr. Nordwestmecklenburg) 25. 6. 1842, ✝ Groß-Lichterfelde (heute zu Berlin) 7. 11. 1906; schilderte humorvoll die zeitfernen Idyllen kleinbürgerlichen Lebens: »Leberecht Hühnchen« (1882, Fortsetzung 1888-1890).
3) Ina, Schriftstellerin, * Halle/Saale 15. 9. 1885, ✝ Schäftlarn 2. 10. 1974; zunächst religiös-empfindsame Lyrik; in ihrer Prosa kennzeichnet idealist. Schicksalsgläubigkeit die Anlehnung an einen Romantizismus, der rückständige Geschichtsinterpretation konserviert (»Das Labyrinth«, R., 1922; »Unser Freund Peregrin«, Erz., 1940; »Das unverwesl. Erbe«, R., 1954). Bekannt wurde S. mit »Das Wunschkind« (R., 1930); Verharmlosung des Faschismus kommt v. a. im Roman »Michaela« (1959) zum Ausdruck.
I Seidel(Seitel) [von lat. situla »Eimer«],
1) Bierglas.
2) altes Flüssigkeitsmaß, in Bayern 0,535 l, in Österreich 0,354 l.
II Seidel,
1) Hanns, Politiker, * Schweinheim (heute zu Aschaffenburg) 12. 10. 1901, ✝ München 5. 8. 1961; 1947-55 Wirtschaftsmin., 1957-60 MinPräs. in Bayern, 1955-61 Vors. der CSU.
2) Heinrich, Schriftsteller, * Perlin (Kr. Nordwestmecklenburg) 25. 6. 1842, ✝ Groß-Lichterfelde (heute zu Berlin) 7. 11. 1906; schilderte humorvoll die zeitfernen Idyllen kleinbürgerlichen Lebens: »Leberecht Hühnchen« (1882, Fortsetzung 1888-1890).
3) Ina, Schriftstellerin, * Halle/Saale 15. 9. 1885, ✝ Schäftlarn 2. 10. 1974; zunächst religiös-empfindsame Lyrik; in ihrer Prosa kennzeichnet idealist. Schicksalsgläubigkeit die Anlehnung an einen Romantizismus, der rückständige Geschichtsinterpretation konserviert (»Das Labyrinth«, R., 1922; »Unser Freund Peregrin«, Erz., 1940; »Das unverwesl. Erbe«, R., 1954). Bekannt wurde S. mit »Das Wunschkind« (R., 1930); Verharmlosung des Faschismus kommt v. a. im Roman »Michaela« (1959) zum Ausdruck.