Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Seghers
Seghers,1) ['ze:gərs] Anna, eigtl. Netty Radvanyi, geb. Reiling, Schriftstellerin, * Mainz 19. 11. 1900, ✝ Berlin (Ost) 1. 6. 1983; emigrierte 1933 über Frankreich und Spanien nach Mexiko, seit 1947 in Berlin (Ost); 1952-78 Präs. des Schriftstellerverbandes der DDR. Ihre Werke, beginnend mit der Erzählung »Der Aufstand der Fischer von St. Barbara« (1928, Kleist-Preis), sind geprägt von Engagement für sozial Deklassierte und Unterdrückte. Die Sicht auf zeitgeschichtl. Stoffe ist beeinflusst von ihrer Bindung an die KPD und der Doktrin des sozialist. Realismus (»Die Gefährten«, R., 1932). Bed. Werke dt. Exilliteratur sind »Das siebte Kreuz« (R., engl. 1942, dt. 1946) und »Transit« (R., engl. 1944, dt. 1948). Nach der Rückkehr wurde S. zu einer Leitfigur der Literatur der DDR und stellte ihre Kunst in den Dienst des Prozesses der »sozialist. Bewusstseinsbildung« (»Die Entscheidung«, R., 1959). Ihre persönl. Schwierigkeiten damit belegt das Fragment »Der gerechte Richter« (entstanden 1957, veröff. 1990). Die Fähigkeit zu äußerster Konzentration der Handlung zeigen v. a. die Erzählungen (u. a. »Sagen von Artemis«, 1938; »Sonderbare Begegnungen«, 1973). Georg-Büchner-Preis 1947.
Literatur:
Neugebauer, H.: A. S. Leben u. Werk. Berlin 31988.
Brandes, U.: A. S. Berlin 1992.
2) ['ze:xərs], Hercules Pietersz., auch H. P. Segers, niederländ. Maler und Radierer, * Haarlem 1589 oder 1590, ✝ Den Haag (?) zw. 1635 und 1639; malte einsame (Fluss-)Landschaften, in denen er Realistisches und Fantastisches miteinander verband; bed. Radierungen.
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