Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Segeln
Segeln,Fortbewegung eines Bootes oder Schiffes durch Wind und Segel. Der Wind löst um die Segel Strömungen aus. Die Strömungsgeschwindigkeit der Luft auf der gewölbten Außenseite des Segels ist größer als auf der Innenseite, d. h., es entsteht auf der Innenfläche ein Unterdruck und auf der Außenfläche ein Überdruck, wodurch ähnlich wie am Tragflügel eines Flugzeuges eine Auftriebskraft entsteht, die etwa 90º zur Segelstellung wirkt. Sie lässt sich in eine Komponente in Längsrichtung (Vortrieb) des Schiffes und in eine Querkomponente (Abdrift) zerlegen. Entscheidend für die Segelstellung ist der so genannte scheinbare Wind, der die Resultierende von wahrem Wind und Fahrtwind ist. Am besten wird die Segelfläche »vor dem Wind« ausgenutzt, d. h., wenn der Wind genau in der Fahrtrichtung weht. Soll das Fahrzeug an den Wind gehen (anluven), müssen die Segel »angeholt« werden; es segelt dann mit dem »raumen Wind«. Wind schräg von achtern heißt »Backstagsbrise«, senkrecht zur Fahrtlinie »halber Wind«. Weht der Wind direkt von vorn, muss das Boot kreuzen. Kiel oder Schwert wirken dem seitl. Abdriften des Schiffes unter dem Einfluss der Querkomponente der Windkraft in Leerichtung entgegen. Unter dem seitl. Druck des Windes neigt sich (krängt) das Fahrzeug nach Lee. Die Größe der vor und hinter dem Drehpunkt des Fahrzeugs befindl. Segelflächen bestimmt die Neigung des Schiffes, in den Wind oder von ihm fortzudrehen (anzuluven oder abzufallen). Kursänderungen, nach denen der Wind von der anderen Seite kommt, erfordern ein Wenden (Bug dreht durch den Wind) bzw. ein Halsen (Heck geht durch den Wind).
Im Sport-S. sind die Segelboote nach Bootsklassen eingeteilt, deren wichtigste die olymp. Klassen sind: Europe, Vierhundertsiebziger (470er) und (beim Segelsurfen) Mistral für Frauen; Finn-Dingi, 470er und Mistral für Männer; Laser, Soling, Star, Tornado und (erstmals im Jahr 2000) Neunundvierziger (»Fortyniner«, 49er) offen für Frauen und Männer. Segelregatten: Eine olymp. Regattastrecke ist auf Binnen- oder küstennahen Revieren angelegt. Basiskurs ist das olymp. Trapez (OT), aus dem sich versch. Kombinationen bilden lassen. Individuelle Kurse - einschl. des früheren »olymp. Dreiecks« - für die einzelnen Bootsklassen sind zugelassen. Die Segelsurfer haben einen Kurs in Form eines »M« zu absolvieren. Während bei »Match Races« (zwei Boote starten gleichzeitig) nach dem »Round-Robin-System« zunächst jeder gegen jeden (z. T. auch in Gruppen untereinander) segelt und dann nach dem Pokalsystem verfahren wird, greift bei Regattaserien i. d. R. das »Low-Point-System«: Der Sieger einer Regatta erhält die Note 1, der Zweite die 2, der Dritte die 3, der Vierte die 4 usw. Sieger ist das Boot, das nach Abschluss der Regattaserie (nach Streichung der schlechtesten Wertung[en]) die wenigsten Punkte aufweist. - S. wird in Dtl. vom Dt. Segler-Verband (DSV; gegr. 1888, Sitz: Hamburg) organisiert. (Sportarten, Übersicht. Übersichten und Tabellen finden Sie im Buch)
Segeln,Fortbewegung eines Bootes oder Schiffes durch Wind und Segel. Der Wind löst um die Segel Strömungen aus. Die Strömungsgeschwindigkeit der Luft auf der gewölbten Außenseite des Segels ist größer als auf der Innenseite, d. h., es entsteht auf der Innenfläche ein Unterdruck und auf der Außenfläche ein Überdruck, wodurch ähnlich wie am Tragflügel eines Flugzeuges eine Auftriebskraft entsteht, die etwa 90º zur Segelstellung wirkt. Sie lässt sich in eine Komponente in Längsrichtung (Vortrieb) des Schiffes und in eine Querkomponente (Abdrift) zerlegen. Entscheidend für die Segelstellung ist der so genannte scheinbare Wind, der die Resultierende von wahrem Wind und Fahrtwind ist. Am besten wird die Segelfläche »vor dem Wind« ausgenutzt, d. h., wenn der Wind genau in der Fahrtrichtung weht. Soll das Fahrzeug an den Wind gehen (anluven), müssen die Segel »angeholt« werden; es segelt dann mit dem »raumen Wind«. Wind schräg von achtern heißt »Backstagsbrise«, senkrecht zur Fahrtlinie »halber Wind«. Weht der Wind direkt von vorn, muss das Boot kreuzen. Kiel oder Schwert wirken dem seitl. Abdriften des Schiffes unter dem Einfluss der Querkomponente der Windkraft in Leerichtung entgegen. Unter dem seitl. Druck des Windes neigt sich (krängt) das Fahrzeug nach Lee. Die Größe der vor und hinter dem Drehpunkt des Fahrzeugs befindl. Segelflächen bestimmt die Neigung des Schiffes, in den Wind oder von ihm fortzudrehen (anzuluven oder abzufallen). Kursänderungen, nach denen der Wind von der anderen Seite kommt, erfordern ein Wenden (Bug dreht durch den Wind) bzw. ein Halsen (Heck geht durch den Wind).
Im Sport-S. sind die Segelboote nach Bootsklassen eingeteilt, deren wichtigste die olymp. Klassen sind: Europe, Vierhundertsiebziger (470er) und (beim Segelsurfen) Mistral für Frauen; Finn-Dingi, 470er und Mistral für Männer; Laser, Soling, Star, Tornado und (erstmals im Jahr 2000) Neunundvierziger (»Fortyniner«, 49er) offen für Frauen und Männer. Segelregatten: Eine olymp. Regattastrecke ist auf Binnen- oder küstennahen Revieren angelegt. Basiskurs ist das olymp. Trapez (OT), aus dem sich versch. Kombinationen bilden lassen. Individuelle Kurse - einschl. des früheren »olymp. Dreiecks« - für die einzelnen Bootsklassen sind zugelassen. Die Segelsurfer haben einen Kurs in Form eines »M« zu absolvieren. Während bei »Match Races« (zwei Boote starten gleichzeitig) nach dem »Round-Robin-System« zunächst jeder gegen jeden (z. T. auch in Gruppen untereinander) segelt und dann nach dem Pokalsystem verfahren wird, greift bei Regattaserien i. d. R. das »Low-Point-System«: Der Sieger einer Regatta erhält die Note 1, der Zweite die 2, der Dritte die 3, der Vierte die 4 usw. Sieger ist das Boot, das nach Abschluss der Regattaserie (nach Streichung der schlechtesten Wertung[en]) die wenigsten Punkte aufweist. - S. wird in Dtl. vom Dt. Segler-Verband (DSV; gegr. 1888, Sitz: Hamburg) organisiert. (Sportarten, Übersicht. Übersichten und Tabellen finden Sie im Buch)