Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Seemacht
Seemacht,ein Staat, dessen Macht zu einem wesentl. Teil auf seinem maritimen Potenzial, insbesondere der Kriegsmarine, beruht. Die Stellung einer S. im Verhältnis zu anderen hängt ab von der Stärke der jeweiligen Kriegsflotte, von deren Präsenz auf den Weltmeeren und von der seestrateg. Position des betreffenden Staates. - Im Altertum waren bed. S. Kreta, Athen (»Att. Seebund«), Karthago und Rom, im MA. dominierte Venedig. Führende S. der Neuzeit war v. a. Großbritannien, das nach Ausschaltung der Konkurrenten Spanien, Niederlande und Frankreich zu Beginn des 19. Jh. (Seeschlacht von Trafalgar 1805) eine hegemoniale Stellung erlangte. Der Erwerb überseeischer Gebiete durch Russland, die USA, Japan und Dtl. konnte diese Vorrangstellung zunächst nicht erschüttern, erst nach 1918 stiegen die USA und Japan zu bed. S. auf. Im Zweiten Weltkrieg erlangten die USA die führende Position und verfügten nach 1945 weltweit über zahlr. Stützpunkte. In den 1970er-Jahren baute die Sowjetunion aufgrund der Erfahrungen mit der Kubakrise, ihre Flotte global aus. Auf die vermeintl. sowjet. Bedrohung reagierten die USA mit forciertem Ausbau ihrer Marinestreitkräfte, der nach Beendigung des Kalten Krieges und dem Zerfall der Sowjetunion Anfang der 90er-Jahre jedoch eingestellt wurde.
▣ Literatur:
Pemsel, H.: Biograph. Lexikon zur Seekriegsgesch. Koblenz 1985.
⃟ Potter, E. B. u. Nimitz, C. W.: S. Eine Seekriegsgesch. von der Antike bis zur Gegenwart. A. d. Engl. Neuausg. Herrsching 1986.
Seemacht,ein Staat, dessen Macht zu einem wesentl. Teil auf seinem maritimen Potenzial, insbesondere der Kriegsmarine, beruht. Die Stellung einer S. im Verhältnis zu anderen hängt ab von der Stärke der jeweiligen Kriegsflotte, von deren Präsenz auf den Weltmeeren und von der seestrateg. Position des betreffenden Staates. - Im Altertum waren bed. S. Kreta, Athen (»Att. Seebund«), Karthago und Rom, im MA. dominierte Venedig. Führende S. der Neuzeit war v. a. Großbritannien, das nach Ausschaltung der Konkurrenten Spanien, Niederlande und Frankreich zu Beginn des 19. Jh. (Seeschlacht von Trafalgar 1805) eine hegemoniale Stellung erlangte. Der Erwerb überseeischer Gebiete durch Russland, die USA, Japan und Dtl. konnte diese Vorrangstellung zunächst nicht erschüttern, erst nach 1918 stiegen die USA und Japan zu bed. S. auf. Im Zweiten Weltkrieg erlangten die USA die führende Position und verfügten nach 1945 weltweit über zahlr. Stützpunkte. In den 1970er-Jahren baute die Sowjetunion aufgrund der Erfahrungen mit der Kubakrise, ihre Flotte global aus. Auf die vermeintl. sowjet. Bedrohung reagierten die USA mit forciertem Ausbau ihrer Marinestreitkräfte, der nach Beendigung des Kalten Krieges und dem Zerfall der Sowjetunion Anfang der 90er-Jahre jedoch eingestellt wurde.
▣ Literatur:
Pemsel, H.: Biograph. Lexikon zur Seekriegsgesch. Koblenz 1985.
⃟ Potter, E. B. u. Nimitz, C. W.: S. Eine Seekriegsgesch. von der Antike bis zur Gegenwart. A. d. Engl. Neuausg. Herrsching 1986.