Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schönberg
I Schönberg,Stadt im Landkreis Nordwestmecklenburg, Meckl.-Vorp., 4 300 Ew.; Heimatmuseum, Niederdt. Bühne; Möbelfabrik. - Bei S. befindet sich eine riesige Mülldeponie, 1980 von der DDR-Reg. zur Devisenbeschaffung (Sonderabfälle aus West-Dtl.) eingerichtet.
II Schönberg,
Arnold, österr. Komponist, * Wien 13. 9. 1874, ✝ Los Angeles 13. 7. 1951; weitgehend Autodidakt. Nach Lehrtätigkeit in Berlin und Wien übernahm er 1925 eine Meisterklasse an der Berliner Akademie der Künste. 1933 emigrierte S. über Frankreich in die USA. Dort lehrte er 1936-44 als Prof. für Musik an der University of California in Los Angeles. In seiner frühen Schaffensperiode (1897-1907) an J. Brahms, R. Wagner und R. Strauss anknüpfend (Streichsextett »Verklärte Nacht«, 1899; »Gurrelieder«, 1900-11), gelangte er in gesteigerter Polyphonie an die Grenzen der Tonalität und schließlich zur Auflösung der Harmonik, die bis dahin die Grundlage der Formbildung darstellte. Die frühen atonalen Werke (»George-Lieder«, 1908/09) gelten als musikal. Gegenstück zur expressionist. Malerei. Um 1920 entwickelte er die Technik der Komposition mit 12 nur aufeinander bezogenen Tönen (Zwölftontechnik). - S. hatte als Komponist, Theoretiker und Lehrer (unter seinen Schülern: A. von Webern, A. Berg, H. Eisler) entscheidenden Einfluss auf die Kunstmusik des 20. Jh. - Weitere Werke: Opern: »Die glückliche Hand« (1908-13), »Moses und Aron« (1930-32, unvollendet; UA: 1954 konzertant, 1957 szenisch). - Chorwerke: »Die Jakobsleiter« (Oratorium; 1917-22, unvollendet); »Moderner Psalm« (1950, unvollendet). - Melodramen: »Pierrot lunaire« (1912); »Kol nidre« (1938); »Ein Überlebender aus Warschau« (1947). - Orchesterwerke: sinfon. Dichtung »Pelleas und Melisande« (1903, revidiert 1913 und 1918); »Fünf Orchesterstücke« (1909, revidiert 1949); Violinkonzert (1934-36); Klavierkonzert (1942). - Kammer- und Klaviermusik; Lieder. - Schriften: »Harmonielehre« (1911); »Modelle für Anfänger im Kompositionsunterricht« (engl. 1942) u. a.
▣ Literatur:
U. Dibelius. Herausforderung S. Was die Musik des Jh. veränderte, hg. v. München 1974.
⃟ A. S., hg. v. H.-K. Metzger. München 1980.
⃟ A. S. - Das bildner. Werk 1874-1951, hg. v. T. Zaunschirm, Ausst.-Kat. Museum des 20. Jahrhunderts, Wien. Klagenfurt 1991.
⃟ A. S. 1874 - 1951. Lebensgeschichte in Begegnungen, hg. v. N. Nono-Schoenberg. Klagenfurt 1992.
⃟ The Arnold Schoenberg companion, hg. v. W. B. Bailey. Westport, Conn., 1998.
⃟ Sinkovicz, W.: Mehr als zwölf Töne. A. S. Wien 1998.
I Schönberg,Stadt im Landkreis Nordwestmecklenburg, Meckl.-Vorp., 4 300 Ew.; Heimatmuseum, Niederdt. Bühne; Möbelfabrik. - Bei S. befindet sich eine riesige Mülldeponie, 1980 von der DDR-Reg. zur Devisenbeschaffung (Sonderabfälle aus West-Dtl.) eingerichtet.
II Schönberg,
Arnold, österr. Komponist, * Wien 13. 9. 1874, ✝ Los Angeles 13. 7. 1951; weitgehend Autodidakt. Nach Lehrtätigkeit in Berlin und Wien übernahm er 1925 eine Meisterklasse an der Berliner Akademie der Künste. 1933 emigrierte S. über Frankreich in die USA. Dort lehrte er 1936-44 als Prof. für Musik an der University of California in Los Angeles. In seiner frühen Schaffensperiode (1897-1907) an J. Brahms, R. Wagner und R. Strauss anknüpfend (Streichsextett »Verklärte Nacht«, 1899; »Gurrelieder«, 1900-11), gelangte er in gesteigerter Polyphonie an die Grenzen der Tonalität und schließlich zur Auflösung der Harmonik, die bis dahin die Grundlage der Formbildung darstellte. Die frühen atonalen Werke (»George-Lieder«, 1908/09) gelten als musikal. Gegenstück zur expressionist. Malerei. Um 1920 entwickelte er die Technik der Komposition mit 12 nur aufeinander bezogenen Tönen (Zwölftontechnik). - S. hatte als Komponist, Theoretiker und Lehrer (unter seinen Schülern: A. von Webern, A. Berg, H. Eisler) entscheidenden Einfluss auf die Kunstmusik des 20. Jh. - Weitere Werke: Opern: »Die glückliche Hand« (1908-13), »Moses und Aron« (1930-32, unvollendet; UA: 1954 konzertant, 1957 szenisch). - Chorwerke: »Die Jakobsleiter« (Oratorium; 1917-22, unvollendet); »Moderner Psalm« (1950, unvollendet). - Melodramen: »Pierrot lunaire« (1912); »Kol nidre« (1938); »Ein Überlebender aus Warschau« (1947). - Orchesterwerke: sinfon. Dichtung »Pelleas und Melisande« (1903, revidiert 1913 und 1918); »Fünf Orchesterstücke« (1909, revidiert 1949); Violinkonzert (1934-36); Klavierkonzert (1942). - Kammer- und Klaviermusik; Lieder. - Schriften: »Harmonielehre« (1911); »Modelle für Anfänger im Kompositionsunterricht« (engl. 1942) u. a.
▣ Literatur:
U. Dibelius. Herausforderung S. Was die Musik des Jh. veränderte, hg. v. München 1974.
⃟ A. S., hg. v. H.-K. Metzger. München 1980.
⃟ A. S. - Das bildner. Werk 1874-1951, hg. v. T. Zaunschirm, Ausst.-Kat. Museum des 20. Jahrhunderts, Wien. Klagenfurt 1991.
⃟ A. S. 1874 - 1951. Lebensgeschichte in Begegnungen, hg. v. N. Nono-Schoenberg. Klagenfurt 1992.
⃟ The Arnold Schoenberg companion, hg. v. W. B. Bailey. Westport, Conn., 1998.
⃟ Sinkovicz, W.: Mehr als zwölf Töne. A. S. Wien 1998.