Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schwerhörigkeit
Schwerhörigkeit,Minderung des Hörvermögens unterschiedl. Grades; kann ein- oder beidseitig auftreten und angeboren oder erworben sein; unterschieden werden Schallleitungs-S. bzw. Mittelohr-S. bei Mittelohrentzündung, Otosklerose u. a. sowie Schallempfindungs-S. bzw. Innenohr-S. bei Viruserkrankung, Altersveränderung oder z. B. Schädigung durch Lärm (Schallpegel über 85 Dezibel), Gift, bestimmte Arzneimittel, Geschwülste sowie Schädelverletzungen unterschiedl. Art; weiterhin kann es durch Vererbung, Schädigung während der Schwangerschaft (z. B. Rötelnembryopathie) oder im Kleinkindalter (z. B. Hirnhautentzündung) zu Schäden im gesamten Ohrbereich und damit zur S. kommen; außerdem ist das Auftreten einer kombinierten S. als Verknüpfung von Schallleitungs- und Schallempfindungs-S. möglich; eine akute Form ist der Hörsturz, auf äußere Einflüsse geht die Lärmschwerhörigkeit zurück, degenerative Vorgänge liegen der Altersschwerhörigkeit zugrunde. Zu den neurolog. Ursachen gehören Erkrankungen des Hörnervs, z. B. Virusinfektionen (bei Gürtelrose), oder Tumoren (Akustikusneurinom) sowie Erkrankungen des Zentralnervensystems. - Die Behandlung der Schallleitungs-S. besteht in gehörverbessernden Operationen, bei denen eine plast. Wiederherstellung der Schallleitungsorgane angestrebt wird (Tympanoplastik, Stapesplastik); eine verbesserte Hörfähigkeit ist außerdem z. T. durch Hörgeräte zu erreichen. Zur Behandlung der an Taubheit grenzenden S. wurde eine Hörprothese (Cochlear-Implantat) entwickelt; die mittels Mikrofon und Sprachprozessor aufgenommenen und codierten Laute werden dabei über in die Schnecke oder in ihre Nähe implantierte Elektroden zu den Hörnerven geleitet. Die Anwendung erfordert ein intensives Rehabilitationstraining.
▣ Literatur:
Lüdtke, K.: Besseres Hören. Hamburg 1989.
⃟ Löwe, A.: Pädagog. Hilfen für hörgeschädigte Kinder in Regelschulen. Heidelberg 31992.
Schwerhörigkeit,Minderung des Hörvermögens unterschiedl. Grades; kann ein- oder beidseitig auftreten und angeboren oder erworben sein; unterschieden werden Schallleitungs-S. bzw. Mittelohr-S. bei Mittelohrentzündung, Otosklerose u. a. sowie Schallempfindungs-S. bzw. Innenohr-S. bei Viruserkrankung, Altersveränderung oder z. B. Schädigung durch Lärm (Schallpegel über 85 Dezibel), Gift, bestimmte Arzneimittel, Geschwülste sowie Schädelverletzungen unterschiedl. Art; weiterhin kann es durch Vererbung, Schädigung während der Schwangerschaft (z. B. Rötelnembryopathie) oder im Kleinkindalter (z. B. Hirnhautentzündung) zu Schäden im gesamten Ohrbereich und damit zur S. kommen; außerdem ist das Auftreten einer kombinierten S. als Verknüpfung von Schallleitungs- und Schallempfindungs-S. möglich; eine akute Form ist der Hörsturz, auf äußere Einflüsse geht die Lärmschwerhörigkeit zurück, degenerative Vorgänge liegen der Altersschwerhörigkeit zugrunde. Zu den neurolog. Ursachen gehören Erkrankungen des Hörnervs, z. B. Virusinfektionen (bei Gürtelrose), oder Tumoren (Akustikusneurinom) sowie Erkrankungen des Zentralnervensystems. - Die Behandlung der Schallleitungs-S. besteht in gehörverbessernden Operationen, bei denen eine plast. Wiederherstellung der Schallleitungsorgane angestrebt wird (Tympanoplastik, Stapesplastik); eine verbesserte Hörfähigkeit ist außerdem z. T. durch Hörgeräte zu erreichen. Zur Behandlung der an Taubheit grenzenden S. wurde eine Hörprothese (Cochlear-Implantat) entwickelt; die mittels Mikrofon und Sprachprozessor aufgenommenen und codierten Laute werden dabei über in die Schnecke oder in ihre Nähe implantierte Elektroden zu den Hörnerven geleitet. Die Anwendung erfordert ein intensives Rehabilitationstraining.
▣ Literatur:
Lüdtke, K.: Besseres Hören. Hamburg 1989.
⃟ Löwe, A.: Pädagog. Hilfen für hörgeschädigte Kinder in Regelschulen. Heidelberg 31992.