Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schweiß
Schweiß, 1) Physiologie: (Sudor) farbloses, (unzersetzt und ohne das Sekret von Duftdrüsen) weitgehend geruchloses, salzig schmeckendes, wässriges Absonderungsprodukt der Schweißdrüsen, das neutral bis schwach sauer reagiert. Neben Wasser (99,5 %) enthält S. je nach Tierart und auch beim Menschen unterschiedl. Mengen an Mineralsalzen, bes. Kochsalz, außerdem geringe Mengen organ. Verbindungen wie Harnstoff, Harnsäure, Glucose, Milchsäure, Aceton, Kreatin, Aminosäuren, Fettsäuren. Versch. organ. Substanzen im S. entstammen dem Sekret von Duftdrüsen bzw. sind bakterielle Zersetzungsprodukte. Sie ergeben zus. mit Milchsäure, Komponenten aus der aufgenommenen Nahrung den (individuell) unterschiedl. S.- bzw. Körpergeruch. Der S. spielt eine wichtige Rolle bei der Temperaturregulation des Körpers und bildet einen schützenden (antibakteriellen) Säuremantel auf der Haut. Die S.-Sekretion (S.-Absonderung, Diaphorese, Transpiration) wird bei Säugetieren nerval gesteuert. Beim Menschen beträgt sie bei trockener Haut etwa 0,1 l je Tag, sonst normalerweise 0,3-0,7 l, bei starker körperl. Arbeit bzw. starker Erwärmung aber auch bis 5 l, in den Tropen sogar bis 15 l je Tag. Die Abgabe von S. ist eine Maßnahme des Organismus gegen Überwärmung in trockenheißer Umgebung. In diesem Fall kann der S. verdunsten (Schwitzen) und dadurch der Haut bzw. dem Organismus Wärme entziehen (Verdunstungskühlung). Der S.-Ausbruch an manchen Hautpartien bei Emotionen (z. B. kalter Angst-S.) hat keine Bedeutung für die Regelung der Körpertemperatur.
2) Jägersprache: Blut der Jagdtiere und Hunde.
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