Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schweizer
Schweizer,die Bewohner der Schweiz; Personen, die durch Abstammung oder Einbürgerung die schweizer. Staatsbürgerschaft besitzen. Das Einbürgerungsverfahren erfolgt nach den Vorschriften des eidgenöss. Bürgerrechts-Ges. und aufgrund der Zustimmung der kantonalen Einwanderungsbehörde durch eine Gem., wodurch das Kantonsrecht und das Schweizer Bürgerrecht erworben wird.
Entsprechend den ethnisch differenzierten Volksteilen (deutsch-, französisch-, italienisch- und bündnerromanischsprachige Bev.) und der lang währenden Souveränität der Kantone hat sich ein ausgeprägtes Regionalbewusstsein entwickelt, das an der Vielfältigkeit der schweizer. Volkskultur mitgewirkt hat; sie erscheint bes. an alpiner (Hirten-)Kultur und einem tradierten Wehrmythos orientiert. Sonderheiten zeigen sich v. a. im Brauchtum: Basler Fasnacht, Zürcher Sechseläuten, Glarner Fridolinsfeuer (6. 3.), Genfer »Feuillu« (Laubgestalten) am 1. Maisonntag, Walliser Johannisfeuer, romanisch- und italienisch-bündner. »Chalandamarz« (1. 3.) u. a., aber auch »Schlachtjahrzeiten«, Schützenfeste, Nationalfeier (am 1. 8.) und die Landsgemeinde. Als nat. Sportarten gelten u. a. Hornussen, Schwingen und Steinstoßen (Unspunnenfest). - Die Bauernhäuser des Jura, des Mittellandes und des Engadins sind Mehrzweckbauten (Wohnteil, Tenne, Stall und Speicherräume unter einem Dach), während in den voralpinen Viehzuchtgebieten Wohnhaus und Stallungen meistens getrennt sind. Die inneralpinen und tessin. Täler mit alter Selbstversorgungswirtschaft (Ackerbau, Viehzucht) weisen eine Streulage der Wirtschaftsgebäude auf. Die repräsentativsten Bauernhäuser finden sich im Berner Mittelland und im Emmental (Fachwerk- oder Ständerbau); in den nur im Sommer besiedelten Alpen gibt es die altertümlichsten Gebäude. Im nordalpinen Raum ist der Blockbau durchgehend vertreten. In den inneralpinen Tälern zw. der südl. Zone des Steinbaus (traditionell im W - Jura, Waadt, Genf - und im südl. Tessin) und der nördl. des Holzbaus ist ein Haustyp weit verbreitet, bei dem die bergseitige Küche aus Stein und die talseitige Wohnstube aus Blockwerk besteht (»Gotthardhaus«). - In neuerer Zeit wurden Schau- und Festbräuche aus vorindustrieller Zeit wieder belebt. - Die Volkskunst erzeugt Holzschnitzereien (Berner Oberland), Stickerei (Unterengadin), Bauernmalerei (Toggenburg) und Handweberei (Münstertal).
Schweizer,die Bewohner der Schweiz; Personen, die durch Abstammung oder Einbürgerung die schweizer. Staatsbürgerschaft besitzen. Das Einbürgerungsverfahren erfolgt nach den Vorschriften des eidgenöss. Bürgerrechts-Ges. und aufgrund der Zustimmung der kantonalen Einwanderungsbehörde durch eine Gem., wodurch das Kantonsrecht und das Schweizer Bürgerrecht erworben wird.
Entsprechend den ethnisch differenzierten Volksteilen (deutsch-, französisch-, italienisch- und bündnerromanischsprachige Bev.) und der lang währenden Souveränität der Kantone hat sich ein ausgeprägtes Regionalbewusstsein entwickelt, das an der Vielfältigkeit der schweizer. Volkskultur mitgewirkt hat; sie erscheint bes. an alpiner (Hirten-)Kultur und einem tradierten Wehrmythos orientiert. Sonderheiten zeigen sich v. a. im Brauchtum: Basler Fasnacht, Zürcher Sechseläuten, Glarner Fridolinsfeuer (6. 3.), Genfer »Feuillu« (Laubgestalten) am 1. Maisonntag, Walliser Johannisfeuer, romanisch- und italienisch-bündner. »Chalandamarz« (1. 3.) u. a., aber auch »Schlachtjahrzeiten«, Schützenfeste, Nationalfeier (am 1. 8.) und die Landsgemeinde. Als nat. Sportarten gelten u. a. Hornussen, Schwingen und Steinstoßen (Unspunnenfest). - Die Bauernhäuser des Jura, des Mittellandes und des Engadins sind Mehrzweckbauten (Wohnteil, Tenne, Stall und Speicherräume unter einem Dach), während in den voralpinen Viehzuchtgebieten Wohnhaus und Stallungen meistens getrennt sind. Die inneralpinen und tessin. Täler mit alter Selbstversorgungswirtschaft (Ackerbau, Viehzucht) weisen eine Streulage der Wirtschaftsgebäude auf. Die repräsentativsten Bauernhäuser finden sich im Berner Mittelland und im Emmental (Fachwerk- oder Ständerbau); in den nur im Sommer besiedelten Alpen gibt es die altertümlichsten Gebäude. Im nordalpinen Raum ist der Blockbau durchgehend vertreten. In den inneralpinen Tälern zw. der südl. Zone des Steinbaus (traditionell im W - Jura, Waadt, Genf - und im südl. Tessin) und der nördl. des Holzbaus ist ein Haustyp weit verbreitet, bei dem die bergseitige Küche aus Stein und die talseitige Wohnstube aus Blockwerk besteht (»Gotthardhaus«). - In neuerer Zeit wurden Schau- und Festbräuche aus vorindustrieller Zeit wieder belebt. - Die Volkskunst erzeugt Holzschnitzereien (Berner Oberland), Stickerei (Unterengadin), Bauernmalerei (Toggenburg) und Handweberei (Münstertal).