Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schwangerschaftsuntersuchungen
Schwangerschaftsuntersuchungen,im Rahmen der Schwangerenvorsorge durchgeführte diagnost. Maßnahmen zur Feststellung einer Schwangerschaft (Schwangerschaftsreaktionen), Berechnung der Schwangerschaftsdauer und des Geburtstermins sowie zur Überwachung des Gesundheitszustandes der Mutter und der Entwicklung des Kindes. Die Leistungen der Sozialversicherung sehen S. bis zum siebenten Monat alle vier Wochen vor, danach im Abstand von 14 Tagen. Bei der Schwangerschaftsanamnese werden eventuelle Risikofaktoren aus der Vorgeschichte der Schwangeren (Krankheiten, vorausgegangene Schwangerschaftskomplikationen) festgestellt. Die Allgemeinuntersuchung zielt auf Befunde, die für einen normalen Schwangerschaftsverlauf von Bedeutung sind (Blut- und Harnuntersuchung, Blutdruck und Gewichtskontrolle, Beckenmaße), und schließt die Feststellung von Blutgruppe und Rhesusfaktor sowie die serolog. Testung auf Infektionen ein. Die begleitenden S. richten sich auf die Größenzunahme der Gebärmutter sowie auf die Lage, Herztöne und Bewegungen des Kindes. Die Ultraschalluntersuchung macht die Herzaktion (etwa ab der achten Woche) sichtbar und ermöglicht die Bestimmung des Fruchtblasen- und Schädeldurchmessers, der Lage des Kindes und der Plazenta. Außerdem dient sie neben der Pränataldiagnostik auch zur Feststellung von Entwicklungsstörungen des Kindes. Die nach Amniozentese (Punktion der Fruchtblase durch die Bauchdecke und Entnahme von Fruchtwasser) durchgeführte Fruchtwasserdiagnostik ermöglicht genet. Untersuchungen (Chromosomenaberration, Geschlechtsbestimmung), die Feststellung von Stoffwechselanomalien u. a. Bei der gegen Ende der Schwangerschaft durchführbaren Amnioskopie wird ein Endoskop durch Scheide und Muttermund an die Fruchtblase herangeführt und das Fruchtwasser bes. hinsichtlich seiner Farbe beurteilt.
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