Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schuppenflechte
Schuppenflechte(Psoriasis, Psoriasis vulgaris), nicht ansteckende, familiär gehäuft auftretende Hautkrankheit mit schubweisem, insgesamt oft lebenslangem, gutartigem Verlauf. Die S. ist neben dem Ekzem die häufigste Hautkrankheit; verursacht wird sie wahrscheinlich durch epidermale Stoffwechselstörungen mit überschneller Bildung der Oberhaut. Zugrunde liegt ein autosomal-dominanter Erbfaktor. Als sekundäre begünstigende Faktoren kommen u. a. entzündl. Prozesse, lokale Verletzungen und psychosomat. Störungen in Betracht. Bei einem neuen Schub entstehen meist kleine, gut abgegrenzte rote Hautflecken, auf denen bald silberweiße, fest haftende Schuppen erscheinen; befallen werden hauptsächlich die Streckseiten der Gliedmaßen, v. a. Ellbogen und Knie, aber auch der Rumpf und der behaarte Kopf. Meist sind die Nägel mit beteiligt. Bei der Psoriasis inversa sind vorwiegend die Beugeseiten der Gliedmaßen sowie Hautfalten betroffen. Bei der Psoriasis arthropathica ist auch der Bewegungsapparat beteiligt, die Finger- und Zehengelenke können verkrüppeln. Bes. schwere Verlaufsformen sind mit Eiterbläschen, Fieber und Allgemeinbeschwerden verbunden (Psoriasis pustulosa). - Die Behandlung, die Rückfälle nicht verhindern kann, besteht in einer Erweichung und Ablösung der Schuppen durch Bäder und Salicylsalben, äußerl. Anwendung teerhaltiger Präparate und UV-A- und UV-B-Bestrahlung, teils in Verbindung mit photosensibilisierenden Substanzen (PUVA, Blacklight-Therapie), in schweren Fällen mit Gabe von Retinoiden, Corticosteroiden und zytostat. Mitteln; auch Ernährungsumstellung.
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