Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Schumann
Schumann,1) Clara, geb. Wieck, Pianistin, * Leipzig 13. 9. 1819, ✝ Frankfurt am Main 20. 5. 1896, Frau von 3); unternahm als Klavierschülerin ihres Vaters Friedrich Wieck schon als Dreizehnjährige Konzertreisen. 1878-92 war sie Lehrerin am Dr. Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt am Main. Sie war befreundet mit Brahms, den sie neben Beethoven, Chopin und Robert S. interpretierte. Sie komponierte auch selbst.
▣ Literatur:
Borchard, B.: C. S. Ihr Leben. Neuausg. Frankfurt am Main u. a. 1994.
2) [ʃu'man], Maurice, frz. Politiker, * Paris 10. 4. 1911, ✝ ebd. 10. 2. 1998; Journalist, 1940-44 in der Résistance, 1944-48 Präs., 1949-65 Gen.-Sekr. des Mouvement Républicain Populaire; schloss sich 1968 den Gaullisten an, war in der Fünften Republik mehrfach Min. (1969-73 Außenminister).
3) Robert, Komponist, * Zwickau 8. 6. 1810, ✝ Endenich (heute zu Bonn) 29. 7. 1856; studierte 1828/29 in Leipzig und Heidelberg Jura, hatte in Leipzig Klavierunterricht bei Friedrich Wieck und widmete sich seit 1830 ganz der Musik. 1840 heiratete er Clara Wieck (Schumann 1). F. Mendelssohn Bartholdy berief ihn 1843 als Kompositionslehrer an das neu gegr. Leipziger Konservatorium, aber schon 1844 zog er nach Dresden, wo er Chorvereinigungen leitete. 1850-53 war er städt. Musikdirektor in Düsseldorf. 1854 kam eine Gemütskrankheit zum Ausbruch, den Rest seines Lebens verbrachte er in der Heilanstalt Endenich. - S. kann als Inbegriff der musikal. Romantik in Dtl. angesehen werden. Im Mittelpunkt seines Schaffens stehen Klavierwerke und Lieder. In der Klaviermusik überführte er die Sonatenform einerseits durch übermäßige Ausdehnung der Durchführungsteile in eine freie Fantasieform, andererseits umging er sie durch Reihung kurzer Charakterstücke zu Zyklen. In seinen Liedern kommt dem Klavier ein selbstständiger, lyrisch betonter Part zu. Mit den sinfon. Werken schuf S. bed. romant. Gegenstücke zu den klass. Gattungen der Sinfonie, der Ouvertüre und des Konzerts. Als einflussreicher Musikschriftsteller hat S. sich u. a. für F. Chopin, Mendelssohn Bartholdy und bes. für J. Brahms eingesetzt. - In Zwickau besteht seit 1913 ein S.-Museum, seit 1920 eine R.-S.-Gesellschaft.
Werke: Klaviermusik: »Papillons« (1829-32); »Davidsbündlertänze« (1837); »Carnaval« (1834/35); 3 Sonaten (1833-53); »Phantasiestücke« (1837); Symphon. Etüden (1834-37); »Kinderszenen« (1838); »Kreisleriana« (1838); »Album für die Jugend« (1848). - Orchesterwerke: 4 Sinfonien; Ouvertüren; Klavierkonzert a-Moll (1841-45); Cellokonzert a-Moll (1850). - Kammermusik: 3 Streichquartette (a-Moll, F-Dur, A-Dur, 1842); Klavierquintett Es-Dur (1842); Klavierquartett Es-Dur (1842); 3 Klaviertrios, 3 Violinsonaten. - Vokalwerke: weltl. Oratorium »Das Paradies und die Peri« (1841-43); Chorwerke; mehr als 300 Klavierlieder, darunter die Zyklen »Frauenliebe und -leben« (1840, Chamisso), »Dichterliebe« (1840, Heine); Oper »Genoveva« (1847-50).
▣ Literatur:
Edler, A.: R. S. u. seine Zeit. Laaber 1982.
⃟ Sutermeister, P.: R. S. Tübingen 1982.
⃟ R. S. - ein romant. Erbe in neuer Forschung, hg. v. der R. S.-Gesellschaft. Düsseldorf 1984.
⃟ Schumanns Werke - Text u. Interpretation, hg. v. A. Mayeda u. a. Mainz u. a. 1987.
⃟ Wörner, K. H.: R. S. Neuausg. München 1987.
⃟ Boucourechliev, A.: R. S. Aus dem Frz. Reinbek 92.-94. Tsd. 1993.
⃟ Meier, Barbara: R. S. Reinbek 1995.
Schumann,1) Clara, geb. Wieck, Pianistin, * Leipzig 13. 9. 1819, ✝ Frankfurt am Main 20. 5. 1896, Frau von 3); unternahm als Klavierschülerin ihres Vaters Friedrich Wieck schon als Dreizehnjährige Konzertreisen. 1878-92 war sie Lehrerin am Dr. Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt am Main. Sie war befreundet mit Brahms, den sie neben Beethoven, Chopin und Robert S. interpretierte. Sie komponierte auch selbst.
▣ Literatur:
Borchard, B.: C. S. Ihr Leben. Neuausg. Frankfurt am Main u. a. 1994.
2) [ʃu'man], Maurice, frz. Politiker, * Paris 10. 4. 1911, ✝ ebd. 10. 2. 1998; Journalist, 1940-44 in der Résistance, 1944-48 Präs., 1949-65 Gen.-Sekr. des Mouvement Républicain Populaire; schloss sich 1968 den Gaullisten an, war in der Fünften Republik mehrfach Min. (1969-73 Außenminister).
3) Robert, Komponist, * Zwickau 8. 6. 1810, ✝ Endenich (heute zu Bonn) 29. 7. 1856; studierte 1828/29 in Leipzig und Heidelberg Jura, hatte in Leipzig Klavierunterricht bei Friedrich Wieck und widmete sich seit 1830 ganz der Musik. 1840 heiratete er Clara Wieck (Schumann 1). F. Mendelssohn Bartholdy berief ihn 1843 als Kompositionslehrer an das neu gegr. Leipziger Konservatorium, aber schon 1844 zog er nach Dresden, wo er Chorvereinigungen leitete. 1850-53 war er städt. Musikdirektor in Düsseldorf. 1854 kam eine Gemütskrankheit zum Ausbruch, den Rest seines Lebens verbrachte er in der Heilanstalt Endenich. - S. kann als Inbegriff der musikal. Romantik in Dtl. angesehen werden. Im Mittelpunkt seines Schaffens stehen Klavierwerke und Lieder. In der Klaviermusik überführte er die Sonatenform einerseits durch übermäßige Ausdehnung der Durchführungsteile in eine freie Fantasieform, andererseits umging er sie durch Reihung kurzer Charakterstücke zu Zyklen. In seinen Liedern kommt dem Klavier ein selbstständiger, lyrisch betonter Part zu. Mit den sinfon. Werken schuf S. bed. romant. Gegenstücke zu den klass. Gattungen der Sinfonie, der Ouvertüre und des Konzerts. Als einflussreicher Musikschriftsteller hat S. sich u. a. für F. Chopin, Mendelssohn Bartholdy und bes. für J. Brahms eingesetzt. - In Zwickau besteht seit 1913 ein S.-Museum, seit 1920 eine R.-S.-Gesellschaft.
Werke: Klaviermusik: »Papillons« (1829-32); »Davidsbündlertänze« (1837); »Carnaval« (1834/35); 3 Sonaten (1833-53); »Phantasiestücke« (1837); Symphon. Etüden (1834-37); »Kinderszenen« (1838); »Kreisleriana« (1838); »Album für die Jugend« (1848). - Orchesterwerke: 4 Sinfonien; Ouvertüren; Klavierkonzert a-Moll (1841-45); Cellokonzert a-Moll (1850). - Kammermusik: 3 Streichquartette (a-Moll, F-Dur, A-Dur, 1842); Klavierquintett Es-Dur (1842); Klavierquartett Es-Dur (1842); 3 Klaviertrios, 3 Violinsonaten. - Vokalwerke: weltl. Oratorium »Das Paradies und die Peri« (1841-43); Chorwerke; mehr als 300 Klavierlieder, darunter die Zyklen »Frauenliebe und -leben« (1840, Chamisso), »Dichterliebe« (1840, Heine); Oper »Genoveva« (1847-50).
▣ Literatur:
Edler, A.: R. S. u. seine Zeit. Laaber 1982.
⃟ Sutermeister, P.: R. S. Tübingen 1982.
⃟ R. S. - ein romant. Erbe in neuer Forschung, hg. v. der R. S.-Gesellschaft. Düsseldorf 1984.
⃟ Schumanns Werke - Text u. Interpretation, hg. v. A. Mayeda u. a. Mainz u. a. 1987.
⃟ Wörner, K. H.: R. S. Neuausg. München 1987.
⃟ Boucourechliev, A.: R. S. Aus dem Frz. Reinbek 92.-94. Tsd. 1993.
⃟ Meier, Barbara: R. S. Reinbek 1995.